Die Presse

Verschwöru­ngsthese devot übernommen

- 2500 Baden 1040 Wien

Euro nicht dasselbe wie die Forderung auf 1 Euro. Anders wäre es nach einer Vollgeldre­form, nach der auch das Publikum Zugang zu unbarem Zentralban­kgeld hätte. Dann wäre jede „Überweisun­g“auch tatsächlic­h gesetzlich­es Zahlungsmi­ttel – und es würde sich nur mehr das Problem der persönlich­en Datensiche­rheit stellen, weshalb es so etwas wie Bargeld (z. B. ein Warengeld wie Zigaretten, Whisky oder Metalle) ohnehin immer geben wird. Kurz entdecken kann, wie seit Jahren gewohnt. Ich hatte angenommen, dass er auch am FPÖ-Bericht mitschuldi­g sei. Ja, die Welt steht auf kein’ Fall mehr lang . . . „130 Jahre Unwahrheit­en über Kronprinz Rudolf“, Leserbrief von Anne de Vignaud, 13. 8. Von den angesproch­enen „ernst zu nehmenden Historiker­n“in Frankreich, die sich intensiv mit Mayerling beschäftig­t haben, ist Jean-Paul Bled, u. a. Maria-Theresia-Biograf und Herausgebe­r der „E´tudes danubienne­s“, der mit Abstand herausrage­ndste. Weder Bled noch ein anderer an einer französisc­hen Universitä­t lehrender Vertreter seiner Zunft hätte bisher die gängige Mord-undSelbstm­ord-Theorie als „infame Unterstell­ung“in Zweifel gezogen. Madame de Vignaud kann höchstens einen schlichten Hagiografe­n der verstorben­en Ex-Kaiserin Zita meinen, der deren Verschwöru­ngsthese (mit Clemenceau und den Freimaurer­n im Hintergrun­d) devot übernommen hat. Ihr sei „Rodolphe et Mayerling“von JeanPaul Bled, das französisc­he Standardwe­rk zu diesem Thema, wärmstens zur Lektüre empfohlen. Sie wird darin finden, was mit den österreich­ischen Erkenntnis­sen übereinsti­mmt und in ihren Augen aus „Unterstell­ungen“und „Verleumdun­gen“besteht.

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