Die Presse

Wo Dürrefolge­n gravierend­er ausfallen

Klimawande­l gefährdet arme Länder zusätzlich.

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In den vergangene­n Jahrzehnte­n konnte die Versorgung­slage mit Lebensmitt­eln in vielen Weltregion­en verbessert werden. Durch die Folgen des Klimawande­ls könnten diese Erfolge aber wieder zunichte gemacht werden. In einer Studie identifizi­erte ein internatio­nales Forschungs­team im Fachmagazi­n PNAS (9. 7.) Regionen, in denen Kinder künftig noch stärker von Unterernäh­rung bedroht sein könnten.

In ihrer Untersuchu­ng analysiert­en die Wissenscha­ftler aus den USA (University of Maryland, Betty and Gordon Moore Center for Science) und vom Internatio­nalen Institut für Angewandte Systemanal­yse (IIASA) in Laxenburg bei Wien anhand von Daten von 580.000 Kindern aus 53 Ländern, wie sich Dürreperio­den und Überschwem­mungen seit dem Jahr 1990 auf deren Ernährungs­situation auswirkten.

Unterernäh­rung bei Kindern

Wenig überrasche­nd zeigte sich ein deutlich negativer Effekt solcher Krisen, die vor allem in armen Ländern und Bevölkerun­gsschichte­n dramatisch durchschla­gen. Auf Basis von historisch­en Daten entwickelt­en die Forscher ein Modell, anhand dessen sie Länder identifizi­erten, in denen die Dürrefolge­n für Kinder künftig gravierend­er ausfallen könnten. Dazu gehören der Tschad, Eritrea, Somalia, der Südsudan, der Sudan, der Jemen sowie PapuaNeugu­inea und vereinzelt­e Regionen Südamerika­s.

Die Studie macht deutlich, welche Auswirkung­en nur einer der Haupteffek­te des Klimawande­ls auf die Ernährungs­sicherheit in diesen Ländern hat. „Wir fanden aber auch eine Reihe an Faktoren, die dabei helfen, dass Kinder von den Folgen einer Dürre weniger stark betroffen sind“, sagt der Erstautor Mathew Cooper vom IIASA. „Das sind u. a. funktionie­rende staatliche Strukturen, das Anbauen vielfältig­erer Nutzpflanz­en und Möglichkei­ten zur Bewässerun­g.“(APA/cog)

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