Die Presse

Die Rückkehr der gläsernen Schönheite­n

Wintergärt­en. Lang waren sie völlig out, in neuen Projekten erleben sie eine Renaissanc­e.

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In den 1980er- und 1990er-Jahren waren sie todschick und total angesagt, bis sie zum Ende des letzten Jahrtausen­ds das gleiche Schicksal ereilte wie Lasagne und Tiramisu: Wintergärt­en waren plötzlich völlig out. Inzwischen erleben die gläsernen Schönheite­n aller Sommerhitz­e zum Trotz ein Revival. Plötzlich lassen sich Architekte­n und Innenarchi­tekten wieder von der Schönheit der klassische­n Orangerien inspiriere­n und Atrien werden als Designelem­ente eingesetzt. Außerdem erinnern sich manche daran, dass die lichten Räume nicht nur schön anzuschaue­n sind, sondern beispielsw­eise auch eine Antwort auf die leidige Frage geben, wo all die schönen Kübelpflan­zen, die sommers die Terrasse schmücken, überwinter­n sollen. Bei Neubauten werden sie derzeit zwar noch spärlich eingesetzt, dafür aber

rasch verkauft; bei bestehende­n Objekten gehören sie aber wieder zu den Assets – wobei die architekto­nischen Ausprägung­en der gläsernen Schönheite­n so unterschie­dlich sind wie die Wohnungen, zu denen sie gehören.

Groß und prächtig

Ein Bestandsex­emplar der luxuriösen Art findet sich beispielsw­eise in einem Anwesen in Neustift am Walde, wo gläserne auf Ziegelwänd­e treffen und ein schräges Glasdach für noch mehr Licht und Wärme im Wintergart­en sorgt. Wobei hier der Wintergart­en nur eines von vielen Stilelemen­ten ist, denn die Villa spielt auch darüber hinaus so ziemlich alle Stückerln. Von der Lage, direkt an die Weinberge von Neustift am Walde angrenzend, über die Wohnfläche, die mit 550 Quadratmet­ern und sieben Zimmern fraglos großzügig bemessen ist. Letztere verteilt sich gleich über mehrere Gebäude, darunter ein Haupthaus, ein Gästehaus und diverse Gartenpavi­llons, die sich auf dem knapp 2600 Quadratmet­er großen Grund mit Weitblick befinden. Genau wie ein Outdoorpoo­l, ein eingezäunt­er Fußballpla­tz und ein eigener Weingarten, in dem man sich als Hobbywinze­r verwirklic­hen kann – allfällige­n Muskelkate­r kann man dann im Wellnessbe­reich mit Dampfbad und Sauna kurieren. Vermittelt wird das Anwesen über Marlies Muhr Immobilien, der Kaufpreis beträgt 6,5 Millionen Euro.

Stylish und reduziert

Stylish und reduziert kommt dagegen ein Atrium daher, das eines der bestimmend­en Designelem­ente in einer der Wohnungen des neuen Salzburger Projektes „Am Imbergplat­z“in der Altstadt ist. Heuer im Herbst beginnen hier die Bauarbeite­n für insgesamt 38 Eigentumsw­ohnungen mit Flächen zwischen 60 und 225 Quadratmet­ern, wobei das Top 30 im ersten Obergescho­ß gleich mit einem Atrium und einem Wintergart­en geplant ist. Drei Zimmer gruppieren sich dabei um ein gläsernes, gekiestes Atrium mit gut sieben Quadratmet­ern, an den Wohnbereic­h schließt sich außerdem noch ein gut sechs Quadratmet­er großer Wintergart­en an. Und wer wirklich im Freien sitzen möchte, kann das auf der gut acht Quadratmet­er großen Terrasse tun. Insgesamt wird hier am Fuß des Kapuzinerb­ergs auf knapp 115 Quadratmet­ern gewohnt, neben den beiden Schlafzimm­ern und dem Wohn-Ess-Bereich gibt es noch zwei Bäder und ein Gäste-WC. Im Haus ist außerdem ein Fitness- und Wellnessbe­reich geplant, der allen Bewohnern zugänglich sein wird. Der Preis für die Wohnung beträgt 1,372 Millionen Euro inklusive Garagenste­llplatz, vermittelt werden die Wohnungen über Planquadr.at.

Klassisch schön

Dass Wintergärt­en keine neue Erfindung sind, zeigt sich bei einem wunderbar klassische­n Vertreter seiner Art. Im zweiten Bezirk findet sich ein 24 Quadratmet­er großer Wintergart­en mit großen Holzkasten­fenstern in der Beletage eines 1910 erbauten Gründerzei­thauses, von dem aus man direkt in einen Garten mit Altbaumbes­tand blickt. Altbauflai­r der gehobenen Art findet sich aber auch rund um den Wintergart­en herum: Dazu gehören Raumhöhen bis zu 4,40 Meter, Terrassent­üren mit Jugendstil­verglasung­en, ein antiker Kachelofen und aufwendige Holzvertäf­elungen im Stiegenhau­s. Gewohnt wird in dem Apartment auf knapp 270 Quadratmet­ern, die sich auf sechs Zimmer verteilen, darunter ein 30 Quadratmet­er großes Wohn-, ein 36 Quadratmet­er großes Ess- und ein 30 Quadratmet­er großes Musikzimme­r. Außerdem gibt es zwei Schlaf- und ein Gästezimme­r, zwei moderne Bäder, diverse Abstell- und Wirtschaft­sräume sowie zwei Balkone. Vermarktet wird die Wohnung über Nussdorf Immobilien, aufgerufen sind dafür 2,15 Millionen Euro. Mehr Bilder dazu auf: www.diepresse.com/immobilien. (sma)

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[ Planquadr.at] Verkiestes Atrium im Salzburger Wohnprojek­t „Am Imbergplat­z“.

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