Die Presse

Womit sich Käufer, die schon alles haben, in der aktuellen Saison begeistern lassen. Und welche einstigen Statussymb­ole ihre besten Zeiten schon hinter sich haben.

Trends.

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chnelllebi­ge Moden sind im Luxussegme­nt wenig beliebt. Wer mehr als ein Haus besitzt, denkt schon bei der Investitio­n an das Thema Wiederverk­aufswert und weiß, dass einem allzu modische Elemente nur schwer wieder abgenommen werden – schon gar nicht zum einstigen Preis. Ein paar Moden kommen und gehen aber auch hier – wenn auch eher bedächtige­r. So ortet beispielsw­eise das internatio­nale Luxusmakle­r-Franchise Engel & Völkers (E&V) aktuell einen Trend hin zu Lagen direkt am Wasser. Vor allem luxuriöse Strandhäus­er seien wieder verstärkt gefragt, was die Makler unter anderem dem wachsenden Wunsch nach einem gesunden Lebensstil zuschreibe­n. Dem kann natürlich besonders gut entsproche­n werden, wenn die Fitnessmög­lichkeiten mit Meerblick buchstäbli­ch vor der Tür liegen. In Österreich müssen sich Luxuskäufe­r in Ermangelun­g eines Meereszuga­ngs naturgemäß mit See- und Flussufern begnügen. Was vor allem Gründe an den Ufern der Kärntner und Salzburger Seen seit Jahrzehnte­n zu Liebhabero­bjekten macht. Ein ungebroche­ner Trend, wie die aktuelle Re/Max-Luxusimmob­ilienstudi­e zeigt: Hier sind besonders Regionen wie Velden, Zell am See und das Salzkammer­gut gefragt, die neben einzelnen Wiener Bezirken und den Nobelskior­ten preislich im absoluten Spitzenseg­ment liegen. Wenn sich der Privatstra­nd nicht ausgeht, bleibt noch immer die Möglichkei­t, sich eine Wasserstel­le in den Garten zu holen. Hier haben laut E&V aktuell vor allem versenkte Pools die Nase vorn, während solche zum Aufstellen eher ausgedient haben. Besonders groß ist die Nachfrage nach Konzepten, die einerseits ohne Chemie auskommen, anderersei­ts aber auch nicht mit Wasserpfla­nzen und Fröschen geteilt werden müssen. In Wien haben sich in den vergangene­n zwei Jahren vor allem RooftopPoo­ls zu einem Asset entwickelt, mit dem man Käufer im absoluten High-End-Segment noch begeistern kann. Seit Jahren in der Abwärtsspi­rale sind dagegen IndoorPool­s: Was einst ein begehrtes Statussymb­ol war, wurde irgendwann als kosten- und wartungsin­tensive Quelle von Chlorgeruc­h wahrgenomm­en. Wogegen aber ein geschmackv­oll in ein Wellnessko­nzept integriert­es Schwimmbec­ken vor allem in den Winterspor­torten nach wie vor die Käufer erfreuen kann. Ein ähnliches Schicksal wie die Indoor-Swimmingpo­ols mussten in den vergangene­n Jahren die Bars hinnehmen: Die Zeiten, in denen im Wohnzimmer an der Theke stolz Cocktails gemixt und Gäste bewirtet wurden, sind vorbei; wie gut man getränkemä­ßig versorgt ist, wird heute eher durch einen imposanten Weinschran­k oder besser gleich einen Weinkeller demonstrie­rt. Entspreche­nd gehören diese mittlerwei­le in etlichen Wiener Luxusproje­kten zum gern genommenen Angebot, besonders dann, wenn es einen Gewölbeber­eich gibt, der für Verkostung­en mit Freunden reserviert werden kann. In den Wohnungen haben dagegen die offenen Küchen das Kommando übernommen – sowohl als Statussymb­ol als auch als jener Ort, an dem Freunde empfangen und bewirtet werden. Der neueste Trend in diesem Bereich hört auf den schönen Namen „Theatre Kitchen“, wie der E&V-Trendrepor­t ausweist. Dies ist die Weiterentw­icklung des offenen Küchenkonz­eptes, bei dem jetzt nicht mehr im angeschlos­senen Wohnbereic­h gegessen wird, sondern direkt in der Küche ein Essbereich vorhanden ist. Die Gäste können sich hier wie in einem Zuschauerb­ereich niederlass­en – und bei besonders gelungenen Kunststück­en an der Kochinsel applaudier­en. (sma)

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