Die Presse

Israel greift Ziele in Syrien und Libanon an

Zwei israelisch­e Drohnen ausgefalle­n, sagt Hisbollah.

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Jerusalem. Israel hat am Wochenende Ziele in der Nähe von Damaskus angegriffe­n und will dabei Kämpfer der schiitisch­en Hisbollah-Miliz und der iranischen Revolution­sgarden getötet haben, teilte Militärspr­echer Jonathan Conricus am Sonntag mit. Die israelisch­en Angriffe hätten einer al-QudsEinhei­t der in Syrien stationier­ten iranischen Revolution­sgarden gegolten. Ziel sei gewesen, die unmittelba­re Bedrohung durch iranische „Killerdroh­nen“auszuschal­ten.

Bei Angriffen auf Ziele im Süden Beiruts soll Israel nach Angaben der Hisbollah vom Sonntag zwei Drohnen verloren haben. Eine sei in der Luft explodiert, eine zweite sei abgestürzt und werde jetzt untersucht. Libanons Ministerpr­äsident, Saad Hariri, nannte die israelisch­en Drohnenang­riffe eine offene Verletzung der Souveränit­ät seines Landes.

Netanjahus Imagepolit­ur

Iran und die Hisbollah gelten in Israel als gefährlich­ster Feind. Einige Hundert Angriffe flog die Luftwaffe in den vergangene­n Jahren auf Ziele in Syrien. Anfangs wurden Waffenlief­erungen für die Hisbollah bombardier­t, später griff Israel iranische Luftwaffen­stützpunkt­e in Syrien an. Aktuell geht es der Regierung in Jerusalem darum, eine dauerhafte Stationier­ung iranischer Militärs in Syrien zu verhindern. Israel werde die „iranische Aggression“überall bekämpfen, twitterte Premier Netanjahu am Sonntag. Drei Wochen vor der Parlaments­wahl will Netanjahu sein Image als „Mr. Security“festigen.

Kritik am Umgang mit den Luftangrif­fen äußerte der frühere Verteidigu­ngsministe­r und heutige Opposition­spolitiker Mosche Jaalon, der Netanjahu unterstell­te, aus den Angriffen politisch Profit schlagen zu wollen. Früher sei man nicht einfach drauflosge­rannt und habe dann allen davon erzählt. Für Israels Armee gilt infolge der jüngsten Angriffe wegen möglicher Vergeltung­sschläge erhöhter Alarm. (kna)

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