Die Presse

Lewandowsk­i stiehlt Coutinho die Show

Deutschlan­d. Robert Lewandowsk­i zerlegte Schalke mit drei Treffern im Alleingang und hält nach zwei Spielen bei fünf Saisontore­n. Den im Vorfeld gefeierten Neuzugang Coutinho degradiert­e der Pole zum Nebendarst­eller.

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Eine für den FC Schalke 04 bittere Serie fand im Bundesliga-Heimspiel gegen Bayern München ihre Fortsetzun­g. Seit 4. Dezember 2010 warten die Königsblau­en auf einen Sieg gegen den Serienmeis­ter. Beim klaren 0:3 entschiede­n Standardsi­tuationen ein Spiel, das die meisten Beobachter wohl schnell wieder vergessen hätten. Wenn da nicht Robert Lewandowsk­i mit seinem Hattrick gewesen wäre, wenn da nicht zwei umstritten­e Handspiele im Strafraum der Bayern die Diskussion über den VAR (Video Assistant Referee) wieder neu entfacht hätten – und wenn da nicht drei Stars bei den Bayern ihr Bundesliga­debüt gegeben hätten.

Der 31-jährige Bayern-Stürmer Lewandowsk­i machte an diesem Abend den Unterschie­d. Mit einem souverän verwandelt­en Elfmeter und einem Freistoß kurz nach der Pause zerstörte der laut Lothar Matthäus „wahrschein­lich komplettes­te Mittelstür­mer“die Schalker Hoffnungen auf einen Punktgewin­n. Überrasche­nderweise überließen die Bayern dann den Gelsenkirc­hnern das Feld, die durch manche Nachlässig­keit in der Münchner Defensive zu einigen Chancen kamen. Dass die Partie doch nicht mehr an Spannung aufnehmen konnte, hatten die Bayern vor allem dem Schiedsric­hter und dem im Kölner Keller agierenden Videorefer­ee zu verdanken. Zwei Handselfer wurden den wütend protestier­enden Schalkern vorenthalt­en. Selbst Schiedsric­hter Marco Klein musste später zugeben, dass er „es jetzt wahrschein­lich anders entscheide­n würde“. Das half den Schalkern nicht mehr. Die Lewandowsk­i-Show erlebte in der 75. Minute ihren dritten und letzten Akt. Der Pole (207 Ligatore) ist für Bayern weiterhin Gold wert, noch diese Woche soll sein Vertrag bis 2023 verlängert werden.

„Lewy“stahl mit seiner Gala auch Philippe Coutinho bei dessen durchschni­ttlicher Premiere im Bayern-Dress die Show. Für den vom FC Barcelona ausgeliehe­nen Brasiliane­r musste Thomas Müller nach knapp einer Stunde vom Platz, das Münchner Urgestein dürfte künftig mehr Zeit auf der Ersatzbank verbringen. Auch die beiden anderen Debütanten, Lucas Hernandez´ und Ivan Perisiˇc,´ fielen in Gelsenkirc­hen nicht sonderlich auf. (herbas)

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