Die Presse

Wenn 13 Tausendste­l entscheide­n

Moto GP. Das Rennen in Silverston­e erlebte die knappste Entscheidu­ng seit 13 Jahren. Der Spanier Alex´ Rins fing Landsmann Marc M´arquez auf den letzten Metern ab.

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Wie zuletzt beim Österreich-Grand-Prix in Spielberg ist Moto GP-Weltmeiste­r und WMLeader Marc Marquez´ auch am Sonntag im Großbritan­nienGrand-Prix kurz vor dem Ziel abgefangen worden. Diesmal durfte am Ende Suzuki-Pilot A´lex Rins über seinen zweiten Saisonsieg jubeln, nachdem er seinen katalanisc­hen Landsmann auf den letzten Metern auf dem Kurs in Silverston­e noch auf Platz zwei verwiesen hatte.

Marquez´ hatte im Finish mit seinen abbauenden Reifen zu kämpfen. Nicht so Rins, der in der Zielkurve innen am Honda-Star vorbeirast­e und in der Endabrechn­ung lediglich 13 Tausendste­l vorn lag. Nur ein einziges Mal war der Abstand zwischen den ersten beiden in der Moto GP noch knapper – 2006 in Estoril, als der Spanier Toni Elias auf seiner Honda zwei Tausendste­l vor Yamaha-Superstar Valentino Rossi aus Italien gewonnen hatte. „Ich bin glücklich, aber nur wegen der Weltmeiste­rschaft, nicht wegen des Rennens“, betonte Marquez´ unmittelba­r nach dem packenden Schlussspu­rt des zwölften von 19 Saisonrenn­en. Denn in der WM führt der Spanier nach seinem bereits 88. Podestplat­z in der Königsklas­se nun bereits 78 Punkte vor Österreich-Sieger Andrea Dovizioso, der unmittelba­r nach dem Start dem vor ihm gestürzten Franzosen Fabio Quartararo nicht mehr ausweichen konnte und daher ausschied. Doviziosos Ducati fing nach dem Crash Feuer, der Italiener wurde ins Krankenhau­s gebracht.

„Unglaublic­h! Mir fehlen die Worte“, stammelte Rins, der nun WMDritter ist. Dabei hatte er irrtümlich schon zwei Runden vor Schluss zur finalen Attacke angesetzt. „Ich war knapp dran, einen riesigen Fehler zu machen. Denn ich dachte da schon, dass es die letzte Runde ist, und habe deshalb Marc auf der Geraden überholt“, gestand der 23-Jährige nach dem Rennen. „Ich habe dann versucht, die Ruhe zu bewahren, (...) und mich dann ganz auf den letzten Sektor konzentrie­rt.“

Diese Taktik ging auf. „Ich habe die letzte Kurve ein bisschen verpasst, da hat er mich dann auf den letzten Metern noch überholt“, beschrieb Marquez´ die entscheide­nde Szene des Rennens. Dasselbe war ihm zuletzt in Spielberg mit Dovizioso passiert. Yamaha-Fahrer Maverick Vin˜ales komplettie­rte als Dritter das Podest in England.

Pol Espargaro´ (ESP) holte als Neunter für KTM einen weiteren Top-Ten-Platz. Der am Saisonende scheidende, zweite Werksfahre­r Johann Zarco aus Frankreich nahm sich mit einem Manöver selbst sowie mit dem Portugiese­n Miguel Oliveira auch den stärksten Tech3-KTM-Fahrer aus dem Rennen. Der aus der vorletzten Reihe gestartete, fünffache Weltmeiste­r Jorge Lorenzo belegte in seinem Comeback-Rennen nach langer Verletzung­spause Platz 14.

Für den oberösterr­eichischen Wildcard-Fahrer Maximilian Kofler lief es in der Moto3 nicht nach Wunsch. Nach einem Sturz in der vorletzten Runde musste sich der KTM-Pilot mit Rang 28 begnügen. „In Kurve 16 ist mir das Vorderrad weggerutsc­ht. Zum Glück ist nichts passiert.“(ag.)

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