Die Presse

Porsche Holding: Autohandel von Salzburg bis Malaysia

Handel. Vom Käfer-Importeur zu 20 Mrd. Umsatz.

-

Nach Kriegsende mussten rasch die richtigen Weichen gestellt werden – Ferdinand Porsches Stuttgarte­r Konstrukti­onsbüro drohte Enteignung.

Porsche-Tochter Louise, ihr Mann, Anton Piech¨ (die Eltern von Ferdinand Piech),¨ und Ferry Porsche mühten sich, ihre Anteile an der Stuttgarte­r Firma, die nach Gmünd und Zell am See ausgelager­t worden war, herauszulö­sen. Ferry Porsche verantwort­ete als Entwickler das Geschäft in Deutschlan­d, Louise Piech¨ den Import von VW-Produkten – zunächst nur der Käfer – nach Österreich. Dafür war 1947 eine separate Gesellscha­ft auf österreich­ischem Boden gegründet worden, die heutige Porsche Holding.

Anton Piech¨ starb bereits 1952 mit 58 Jahren, sodass Louise als Alleinerzi­eherin den Familienbe­trieb weiterführ­te und ausbaute. Zu VW und Porsche kam erst Jahrzehnte später mit Seat eine dritte Konzernmar­ke dazu. Die große Expansion begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs, zunächst nach Ungarn, darauf folgend in andere Länder Osteuropas. 2009 verkauften die Gründerfam­ilien Porsche und Piech¨ die Holding an die Volkswagen AG. Die wirtschaft­liche Bilanz ist ansehnlich: Die Porsche Holding gilt als größtes Privatunte­rnehmen des Landes und als größter Autohändle­r Europas. 2018 erwirtscha­fteten 30.900 Mitarbeite­r mit fast einer Dreivierte­lmillion verkauften Fahrzeugen 20,4 Mrd. Euro Umsatz. Neben Europa ist der Konzern in Kolumbien, Chile, China, Malaysia, Singapur, Brunei und Japan tätig. (tiv)

Newspapers in German

Newspapers from Austria