Die Presse

Neos setzen auf Bildung und Klimaschut­z

Wahlkampf. Die Pinken wollen mehr Autonomie in den Schulen und ein Recht auf Kinderbetr­euung ab dem ersten Lebensjahr. Umweltschä­dliche Subvention­en sollen abgeschaff­t werden.

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Wien. Die Neos stellen die Bildung in den Mittelpunk­t ihres Wahlkampfs. Denn dabei handle es sich um das „allerwicht­igste Thema für die Zukunft unseres Landes“, sagte Parteichef­in und Spitzenkan­didatin Beate Meinl-Reisinger am Donnerstag bei der Präsentati­on des Programms für die Nationalra­tswahl. „Sie ist der Schlüssel zu einem freien, selbstbest­immten Leben.“

Bildung sei „der Schlüssel für große Zukunftsfr­agen“und auch eine Antwort auf die Herausford­erungen der Klimakrise, spannte Meinl-Reisinger den Bogen zu einem weiteren wichtigen Thema im Programm. „Es gibt genau zwei Parteien, die sagen, wir müssen jetzt etwas tun: die Grünen und wir. Und unser Konzept ist wirksamer als das der Grünen“, zeigte sie sich überzeugt.

„Kindergart­en und Schule sind die Basis für ein selbstbest­immtes Leben in Freiheit“, heißt es in dem Programm. „Sie liefert die Schlüssel zur Lösung von allen zentralen Fragen unserer Gesellscha­ft.“Die Pinken wollen unter anderem einheitlic­he Standards und ausreichen­de Mittel für die Kindergärt­en, mehr Autonomie für die Schulen und die Lehre aufwerten. Lehrlingen soll der Zugang zur Uni ermöglicht und ein Berufswech­sel erleichter­t werden. Wenn Asylwerber eine Lehre starten, sollen sie diese auch abschließe­n dürfen.

Das Parteibuch soll endgültig aus den Klassenzim­mern verbannt werden. Die Schulen sollen in Finanz- und Personalfr­agen selbst entscheide­n und auch pädagogisc­h autonom handeln. Es soll kein Kind ohne Abschluss geben. Ab dem ersten Geburtstag eines Kindes soll es das Recht auf Kinderbetr­euung geben. Für eine CO2-Steuer

Beim Klimaschut­z treten die Neos für eine CO2-Steuer ein, die für klimarette­nde Innovation­en und Investitio­nen sorgen und Wirtschaft und Verbrauche­r in eine saubere Zukunft lenken soll. Zudem sollen erneuerbar­e Energiesys­teme ausgebaut, Anreize für Gebäudesan­ierungen gesetzt und in E-Mobilität investiert werden. Auch in der Landwirtsc­haft setzen die Neos auf Nachhaltig­keit und Innovation. Umweltschä­dliche Subvention­en sollen abgeschaff­t werden.

„Wir sehen Wissenscha­ft und Wirtschaft als Schlüssel zur Lösung der Umwelt- und Klimafrage­n, und wir betrachten internatio­nale Handelsver­träge als den zentralen Hebel, die hohen europäisch­en Umweltstan­dards weltweit zu verbreiten“, heißt es im Programm der Neos.

Ein weiterer Schwerpunk­t sind angesichts des Ibiza-Skandals „gläserne Parteien“. „Wir geben den Bürgern vollständi­gen Einblick in die Parteikass­en und kürzen die horrenden Parteiförd­erungen. Die Kontrolle durch den Rechnungsh­of wird gestärkt.“Auch der Staat soll für seine Bürger vollkommen transparen­t werden. Die Neos wollen eine Abschaffun­g des Amtsgeheim­nisses und volle Transparen­z bei Auftragsve­rgaben und bei Förderunge­n. Gleichzeit­ig sollen die Staatsstru­kturen verschlank­t und der Bundesrat abgeschaff­t werden. Länder und Gemeinden sollen durch Steuerauto­nomie selbst Verantwort­ung für ihre Einnahmen und Ausgaben tragen. „Unser Land hat kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenpr­oblem. Teure Doppelglei­sigkeiten und ineffizien­te Strukturen werden beseitigt.“(APA)

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