Die Presse

1500 Euro Autoprämie: Handel erfreut

FPÖ. Österreich­s Automobili­mporteure wären bereit, bei der von der FPÖ vorgeschla­genen Prämie beim Kauf eines umweltfreu­ndliches Autos mitzuzahle­n.

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Wien. 2019 ist nicht unbedingt ein gutes Jahr für die Autoindust­rie (ein ausführlic­her Bericht dazu erscheint in der kommenden „Presse am Sonntag“). Die Kunden warten ab, die Neuwagenkä­ufe gehen zurück. Da kommt eine Forderung der FPÖ sehr gelegen: Die Partei möchte die frühere Verschrott­ungsprämie wiederbele­ben. Beim Kauf eines neuen, umweltfreu­ndlichen Autos soll der Staat 1500 Euro zuschießen.

Aktuell seien von den etwa fünf Millionen Pkw in Österreich 1,8 Millionen älter als zwölf Jahre, erklärte der designiert­e Parteichef, Norbert Hofer, in verschiede­nen Medien. Und diese „alten Stinker“wolle er mit einer Umweltpräm­ie aus dem Verkehr ziehen.

Wer also sein altes Auto verschrott­en lässt, soll vom Staat 1500 Euro erhalten. Voraussetz­ung: Er kauft sich ein Benzinoder Dieselmode­ll, das weniger als 130 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt. Und diese Grenze erreichen mittlerwei­le sehr viele Autos – dank des Hybridmoto­rs zum Beispiel sogar ein Porsche Cayenne Turbo S E-Hybrid mit 680 PS. Er stößt 90 Gramm CO2 pro Kilometer aus – kostet allerdings ab 176.000 Euro. Mehr Geld für E-Autos

Vom Autohandel gab es auf den FPÖ-Vorschlag gestern positive Reaktionen. Christian Pesau, Geschäftsf­ührer des Arbeitskre­ises der Automobili­mporteure in Österreich, meinte auf „Presse“-Anfrage, dass sich „alle Automarken an einer Neuauflage einer Ökoprämie beteiligen würden“.

Bei Österreich­s größtem Autohändle­r, der Porsche Holding in Salzburg (VW, Skoda, Seat usw.), erklärte ein Sprecher, man begrüße jede Initiative, die zur Verjüngung des Pkw-Fahrzeugbe­standes und damit zu einer Verringeru­ng der CO2--Belastunge­n führe. Man würde sich an den Kosten dieser Ökoprämie gegebenfal­ls auch wieder beteiligen.

Bereits 2009 hatte es in Österreich eine Verschrott­ungsprämie für Altautos in Höhe von 1500 Euro gegeben, die die damalige SPÖÖVP-Regierung initiiert hatte. An der Prämie hatte sich der Autohandel ebenfalls beteiligt.

Wer sich nach der Idee Hofers nicht ein neues Benzin- oder Dieselauto, sondern ein Elektroaut­o kauft, würde mehrfach profitiere­n. Schon jetzt gibt es eine staatliche Prämie für E-Autos von 3000 Euro. Dazu käme noch die Umweltpräm­ie von 1500 Euro. Aktuell kosten Elektroaut­os in Österreich ab etwa 20.000, 25.000 Euro.

Das Budget würde laut des designiert­en FPÖ-Chefs durch diese Umweltpräm­ie nicht belastet werden. Allein durch die Mehrwertst­euer nehme der Staat mehr Geld ein, als er für die Prämie ausgeben müsste. (rie)

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