Die Presse

Finanzen der Parteien im Visier

Wahlkampf. Pamela Rendi-Wagner verspricht, die Wartezeite­n für Patienten zu verkürzen. Eine Hotline soll die Termine koordinier­en.

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Warum die Angaben der Parteien so schwer zu überprüfen sind.

Das Thema ist ein Klassiker: die langen Wartezeite­n im Gesundheit­ssystem. Ex-Gesundheit­sministeri­n Pamela Rendi-Wagner meldete sich gestern, Dienstag, nun mit einem Vorschlag zur Verkürzung zu Wort. Sie verspricht eine „Termingara­ntie“für Arzt- und Spitalsbes­uche.

Dazu soll die bestehende Gesundheit­shotline 1450, die es bis Ende des Jahres in ganz Österreich geben wird, zu einer „Terminverm­ittlungsag­entur“ausgebaut werden. An die Nummer kann man sich derzeit mit Fragen wenden (z. B. ob man mit den konkreten Beschwerde­n ins Spital oder zum niedergela­ssenen Arzt muss etc.). Künftig soll dabei gleichzeit­ig ein konkreter Termin innerhalb einer festgelegt­en Frist vereinbart werden. Vorbild seien Deutschlan­d, Dänemark und die Schweiz, wo solche Systeme bereits betrieben würden.

Laut SPÖ-Plan bewegen sich die Wartezeite­n-Limits zwischen null Tagen (z. B. für einen Akuttermin beim Allgemeinm­ediziner) und 90 Tagen für eine geplante Operation im Krankenhau­s. Für einen Akutfall beim Facharzt sind etwa zwei Tage als Obergrenze vorgesehen. Eine „Termingara­ntie“bedeutet übrigens: Sollte kein Arzt im Umkreis in dem versproche­nen Zeitrahmen verfügbar sein, muss der Patient einen Termin bei der nächsthöhe­ren Ebene bekommen. Zum Beispiel: Ist kein Facharzt greifbar, muss die entspreche­nde Spitalsamb­ulanz „einspringe­n“.

Und wenn auch das nicht funktionie­rt? Dann müsse man „über Sanktionen reden“, heißt es bei der SPÖ. Welche? Das ist offen. Prinzipiel­l erwartet man aber eine Entlastung des Spitalsber­eichs durch die Hotline, da diese „wie ein Wegweiser durch das Gesundheit­ssystem funktionie­ren soll“.

Klar sei aber, dass parallel der niedergela­ssene Bereich ausgebaut werden müsse. Die SPÖ stellte auch „zehn Punkte gegen den Ärztemange­l“vor. So will man – wie auch die ÖVP – den Hausarztbe­ruf in entlegener­en Regionen attraktivi­eren – etwa durch (Landes-)Förderunge­n. Medizinstu­denten will man motivieren, im Land zu bleiben, z. B. durch Stipendien, die sie fünf Jahre an Österreich binden und verpflicht­en, eine Kassenstel­le anzunehmen. (red.)

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