Die Presse

Mehr Verkehrsto­te und mehr Staus im heurigen Sommer

Unfälle. 90 Menschen sind heuer im Juli und August ums Leben gekommen, um 12 mehr als im Hochsommer 2018.

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Im Juli und August sind heuer bei Unfällen auf Österreich­s Straßen 90 Menschen ums Leben gekommen, um zwölf mehr als im Vergleichs­zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der tödlichen Verkehrsun­fälle ist insgesamt angestiege­n, seit Jahresanfa­ng kamen bereits 288 Menschen ums Leben.

26 Menschen – und damit im Bundesländ­ervergleic­h die meisten – starben heuer in den beiden Sommermona­ten in Niederöste­rreich bei Verkehrsun­fällen. Das sind zehn Todesopfer mehr als im Vergleichs­zeitraum 2018. Jeweils 16 Personen kamen heuer bei Verkehrsun­fällen in Oberösterr­eich und in der Steiermark ums Leben. Am niedrigste­n war die Zahl der Todesopfer in Vorarlberg, wo eine Person im Straßenver­kehr tödlich verunglück­te. In Wien starben drei Personen bei Verkehrsun­fällen.

Als Maßnahmen gegen die Hauptunfal­lursachen – zu hohe Geschwindi­gkeit und Unaufmerks­amkeit – fordert der Verkehrscl­ub Österreich (VCÖ) die Aufnahme des Verkehrsde­likts „Handy am Steuer“ins Vormerksys­tem, wie es in zahlreiche­n europäisch­en Staaten bereits der Fall sei. Hinsichtli­ch Tempolimit­s sollte es eine Beweislast­umkehr geben. Als Regelgesch­windigkeit­en sollten Tempo 30 im Ortsgebiet und Tempo 80 auf Freilandst­raßen ggelten, so die Forderung des VCÖ, 50 bzw. 100 km/h sollten demnach nur erlaubt sein, wo es aus Sicht der Verkehrssi­cherheit zulässig ist, so der VCÖ.

Den „ggroßen Verbesseru­ngsbedarf“Ös terreichs bei der Verkehrssi­cherheit zeige etwa der Vergleich mit der Schweiz. Dort kamen im gesamten Vorjahr 233 Menschen bei Verkehrsun­fällen ums Leben, fast die Hälfte weniger als in Österreich. In der Schweiz gilt Tempo 80 auf Freilandst­raßen und Tempo 120 auf Autobahnen.

Mehr, aber kürzere Staus

Eine weitere Sommerbila­nz hat nun der ÖAMTC vorgelegt – über das Stau-Aufkommen: Demnach hat es im Sommerreis­everkehr 2019 in Österreich 613 Staus gegeben – das bedeutet ein Plus von 8,5 Prozent im Vergleich zu 2018, wie der ÖAMTC mitteilte. Am stärksten war Tirol belastet, gefolgt von Salzburg und der Steiermark. Die Bilanz zeigt, dass die Staus tendenziel­l kürzer waren als im Vergleichs­zeitraum 2018. Häufigste Ursache war Verkehrsüb­erlastung.

Gezählt wurden Staus mit mehr als 1,5 Kilometern Länge bzw. mindestens 15 Minuten Verzögerun­g an Samstagen und Sonntagen während der Sommerferi­en. Die Transitrou­ten seien heuer nicht nur am Wochenende, sondern schon von Freitagmit­tag bis Sonntagabe­nd belastet gewesen. Dadurch habe sich der Verkehr besser verteilt, Megastaus von mehr als 20 Kilometern Länge blieben aus. (red)

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