Die Presse

Politische Lohnrunde der Metaller – im Zeichen

Industrie. Am 23. September starten die richtungsw­eisenden Gehaltsver­handlungen in der größten Industrieb­ranche Österreich­s. Die Nationalra­tswahl wird prägend sein – wie auch die abflauende Konjunktur.

- VON JEANNINE HIERLÄNDER UND HEDI SCHNEID

Der heiße Herbst startete heuer schon im August. Genau genommen am vergangene­n Freitag, mit einer Wortspende von Wirtschaft­skammer-Chef Harald Mahrer: Wegen der nachlassen­den Konjunktur sei es „logisch“, dass die Lohnabschl­üsse heuer unter denen des Vorjahres liegen werden. Weniger logisch ist das freilich für die Gewerkscha­ften. Sie fordern „hohe Lohnabschl­üsse“, um den Inlandskon­sum und damit die Wirtschaft zu stützen. Am 23. September startet die Lohnrunde der Metaller, die immer noch als richtungsw­eisend für andere Branchen gilt, mit der Forderungs­übergabe. „Die Presse“stellt sieben Thesen zur Lohnrunde auf.

1

Im Vorjahr erkämpfte die Gewerkscha­ft für die 195.000 Beschäftig­ten der Metallindu­strie ein Lohnplus von durchschni­ttlich 3,5 Prozent. Das war das stärkste Plus seit sechs Jahren – nachdem die Gewerkscha­ft rekordverd­ächtige fünf Prozent gefordert hatte. Damit wird sie heuer nicht durchkomme­n, sind nicht nur die Arbeitgebe­r überzeugt. Das Wirtschaft­swachstum sinkt heuer Prognosen zufolge von 2,7 auf 1,5 Prozent, die Inflation von zwei auf 1,6 Prozent. „Wir verhandeln immer für die Vergangenh­eit“, sagt ÖGB-Chef Wolfgang Katzian zur „Presse“(siehe Interview oben). Und die war unbestritt­en gut. Nun trübt sich die Wirtschaft aber ein – und Wirtschaft­sforscher rechnen nicht mehr mit so hohen Abschlüsse­n.

2

Die Argumentat­ion der Gewerkscha­ft ist schnell klar: Die Wirtschaft lässt nach,

Newspapers in German

Newspapers from Austria