VIG expandiert nach Norden
Die Versicherung will neue Industriekunden gewinnen.
Die Vienna Insurance Group (VIG) weitet ihre Geschäfte auf Nordeuropa aus. Zukünftig sollen in Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland Versicherungslösungen für Großkunden im Industriebereich angeboten werden. In Stockholm, Oslo und Kopenhagen sind eigene Niederlassungen geplant.
Die Expansion nach Nordeuropa soll schon im Jahr 2021 den Break-even erreichen. Das sagte VIG-Chefin Elisabeth Stadler am Donnerstag. Ansprechen will der Versicherungskonzern in diesen vier Märkten vor allem mittlere und große lokale Industrieunternehmen, zusätzlich zu jenen, die in der Region schon derzeit von Österreich aus – begleitend – betreut werden. In weiterer Zukunft wolle man in diesen vier Ländern ein Prämienvolumen von 50 Mio. Euro erreicht haben, so Stadler. Die dortigen Märkte seien als sehr profitabel und gefestigt anzusehen, ähnlich wie Österreich, so die Vorstandsvorsitzende.
Die VIG ist seit Jahrzehnten im Firmenkundengeschäft tätig und ist in Österreich in diesem Bereich mit einem Anteil von rund 40 Prozent Marktführer.
Trotz des Vertriebsausbaus in Nordeuropa hält man aber an seiner Strategie der Fokussierung auf die Region Zentral- und Osteuropa (CEE) fest, die durch organisches Wachstum sowie die Übernahme bestehender Versicherungsgesellschaften oder Neugründungen verfolgt werde, betonte Stadler.
Mit der Ausweitung der Tätigkeit in Nordeuropa bilde man auch eine geografische Brücke zwischen Nordeuropa und dem Baltikum. Gerade skandinavische und finnische Unternehmen seien verstärkt im Baltikum tätig, wo die VIG Marktführer sei.
Die Investoren reagierten verhalten, in einem eher freundlichen Umfeld.
Das Unternehmen legte erst in der Vorwoche seine Zahlen für das erste Halbjahr vor. Die Prämieneinnahmen stiegen um 5,8 Prozent auf 5,4 Mrd. Euro. Wachstumstreiber waren vor allem das Sach-, Kfz-Kasko- und Krankenversicherungsgeschäft. Das Konzernergebnis legte um 10,5 Prozent auf 151 Mio. Euro zu. (APA/red.)