Vermutungen vorläufig im „Giftschrank“belassen
wandeln und davon Notiz nehmen oder nicht. Und allen, die das nicht wahrhaben wollen, sei versichert: Die nächste Eiszeit kommt bestimmt! „Wir kennen die Urheber des IbizaSkandals längst“, Gastkommentar von Martin Amanshauser, 4. 9. vertrags auch nur ansatzweise gekannt hätte. Weil – da gebe ich Ihnen recht: Nichts in der Politik lässt sich längere Zeit verbergen. Ich denke aber auch, die Politik wäre anders verlaufen, wenn sich das Ibiza-Video bereits ein paar Monate vor dessen Veröffentlichung – aber nach der Regierungsbildung – abgezeichnet hätte.
Um in Ihrem Sinne die Gedanken fortzuführen: Bevor die Ermittler die Randumstände nicht endgültig aufgeklärt haben, sollte man auch Vermutungen, wann die einzelnen Politiker davon erfahren haben, im „Giftschrank“belassen und von dort nicht oder höchstens mit extremer Vorsicht herausholen. Glauben Sie das nicht auch? was sie nicht alles tun würden oder zumindest tun könnten, wenn sie an der Macht sind? Dass sie die Szene nicht verlassen können, wenn es ihnen zu viel wird?
Mir hat es den Magen neuerlich umgedreht beim Kommentar von Hans-Peter Siebenhaar („Ibiza-Affäre: Was bisher fehlt, ist Transparenz!“, GK 31. 8.; Anm.), weil ich an Politikerinnen und Politiker generell eine andere Erwartung habe. Danke Martin Amanshauser dafür, dass er auf den Punkt bringt, worin tatsächlich der Skandal liegt, von dem ständig mit Blendgranaten durch Schuldzuweisungen an andere abgelenkt wird! Wiener Verkehrsprobleme sind leicht lösbar: Man braucht nur an ungeraden Tagen das Links- und Rechtsabbiegen verbieten – und an geraden Tagen das Parken!“(© Albrecht).
Ich bin überrascht, dass heute der zweite Teil meiner scherzhaften Anregung von einem ernst zu nehmenden (?) Professor der TU-Wien als Vorgabe für die Lösung von Verkehrs- und Umweltproblemen verkündet wird!