Die Triple Crown Hikes sind nicht erst seit Instagram und dem Kinoerfolg „Wild“bei Weitwanderern beliebt. In den vergangenen Jahren stieg ihre Popularität aber sprunghaft an.
USA.
Hape Kerkeling war dann mal weg, Reese Witherspoon fand in „Wild“zu sich selbst, und die wachsenden Möglichkeiten, sich beispielsweise durch Sabbaticals längere Auszeiten zu nehmen, tun das Ihrige dazu: Langstreckenwanderungen boomen, immer mehr Menschen machen sich auf wochen- oder monatelange Fußwege zu sich selbst und durch möglichst unberührte Natur. Was es etwa auf dem Jakobsweg schon recht schwierig macht, das allein zu tun; spätestens am Abend ist es in den Pilgerherbergen entlang des Wegs voll, zumindest in den beliebten Jahreszeiten. Auch in den USA hat das Verkehrsaufkommen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, auf den drei größten Weitwanderwegen – den sogenannten Triple Crown Hikes – tummeln sich derzeit so viele Wanderer wie nie zuvor.
Unter diesen Begriff fallen der Appalachian Trail, der sich auf 3527 Kilometern von Georgia bis nach Maine durch 14 Bundesstaaten zieht. Weiters der Pacific Crest
Trail, der an der Westküste über 4270 Kilometer durch Kalifornien, Oregon und den Bundesstaat Washington von der mexikanischen bis zur kanadischen Grenze führt und als Schauplatz für den Film „Wild“diente. Und dann ist da noch der etwas weniger bekannte Contintental Divide Trail, der auf 5000 Kilometern der kontinentalen Wasserscheide folgt und durch die Rocky Mountains und die Bundesstaaten Montana, Idaho, Wyo
ming, Colorado und New Mexico geht.
Die Triple Crown Hikes gehören zu den großen Zielen vieler sogenannter Thru-Hiker, jenen Wanderern, die nicht etappenweise, sondern am Stück unterwegs sind und einen der Hikes von Anfang bis zum Ende gehen. Die absolute Krone des Weitwanderns in den USA wird aber erst jenen verliehen, die alle drei Trails in nur einem Jahr absolvieren – eine Leistung, die bis heute nur sechs Menschen geschafft haben, darunter Heather Anderson im vergangenen Jahr als erste Frau.
Von diesen Hochleistungssportlern abgesehen, tummeln sich – vor allem auf den beliebtesten Abschnitten in den schönsten Jahreszeiten – inzwischen Wanderer in jährlich steigenden Rekordzahlen. „Insgesamt hatten wir im Vorjahr geschätzte drei Millionen Wanderer auf dem Trail“, berichtet Jordan Bowman, Communication Manager der Appalachian Trail Conservancy. „Diese Zahl schließt allerdings jene mit ein, die nur einen Nachmittag lang eine kleine Wanderung gemacht haben.“Zugleich sei die Zahl der Thru-Hiker beachtlich: 1128 Wanderer hatten sich offiziell 2018 registriert, um zum Abschluss ein Zertifikat zu bekommen. „Die echte Zahl dürfte jedoch höher sein, da sich nicht alle registrieren“, meint Bowman. Den Grund für die wachsende Beliebtheit sieht er vor allem in den sozia