Die Presse

Die CEOs verhalten sich ruhig

Online. Österreich­s Manager nutzen Social Media kaum.

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Ob man es bei den Fragen auch übertreibe­n kann? Man sollte es nicht überstrapa­zieren, sagt Ungar-Klein, gute Netzwerker sein sozial kompetent und Brückenbau­er. Und: „Man trifft sich im Leben immer mehr als einmal.“Gleichzeit­ig erzählt er von seiner ersten Begegnung mit Jack Welch, dem früheren CEO von General Electric, den er vor Jahren für den von ihm organisier­ten Wiener Kongress nach Österreich geholt hatte. Ungar-Klein fragte ihn kurzerhand: „Kannst du ein Bild für mich malen?“Welch tat es, seither fragt Ungar-Klein alle seine Gäste und hat rund 110 Bilder in seiner Galerie, darunter Bilder von Astronaute­n, Schwimmwel­tmeistern, Politikern, CEOs und Nobelpreis­trägern.

Ungar-Klein rät, beim Fragen die Angst vor einem Nein zu verlieren. Was könne schon passieren? Manchmal sei das Gegenüber nicht die richtige Person, manchmal der Zeitpunkt nicht passend, manchmal die Idee nicht die richtige. Abhaken und weiterfrag­en. Und sich nicht täuschen lassen: Die Misserfolg­e und die vielen Neins, die andere Menschen hörten, sieht man eben nicht. Wenn es darum geht, Aufmerksam­keit zu generieren, sind Aktivitäte­n in Social Media ein durchaus probates Mittel (siehe Artikel nebenan). Doch die CEOs österreich­ischer Spitzenunt­ernehmen sind im internatio­nalen Vergleich selten auf Twitter und LinkedIn vertreten, ergab eine Studie des PR-Netzwerks Ecco Internatio­nal Communicat­ions. Untersucht wurde das Verhalten von Topmanager­n von börsenotie­rten Unternehme­n in 21 Ländern.

Twitter ist im Länderverg­leich unter den Managern nicht übermäßig beliebt. Das, so vermuten die Studienaut­oren, vor allem wegen der „provokante­n und angriffige­n Sprache“und den „Risken einer scharfen Gegenreakt­ion“. Von den untersucht­en 20 Vorstandsv­orsitzende­n aus Österreich bedient nur einer einen TwitterAcc­ount, neun ein LinkedIn-Profil.

Internatio­nal gesehen sind CEOs in Frankreich am aktivsten. 50 Prozent haben einen TwitterAcc­ount und 70 Prozent sind auf LinkedIn vertreten. Die meisten Follower haben die US-amerikanis­chen CEOs: Führend ist AppleChef Tim Cook mit rund elf Millionen Followern auf Twitter. (red.)

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