Hinteregger war wegen Feier nicht im Einsatz
Ein ÖFB-Lehrgang ist keine Geburtstagsparty, ein weiterer Fehltritt unentschuldbar. Eine Suspendierung Hintereggers vor dem Spiel in Polen hätte den Schaden nur noch größer gemacht.
Martin Hinteregger hat im EM-Qualifikationsspiel Österreichs in Polen am Montag nicht wie ursprünglich angenommen aufgrund einer Wadenverletzung gefehlt. Der Profi von Eintracht Frankfurt hatte am Samstag ausschweifend gefeiert und den Zapfenstreich weit überzogen.
Martin Hinteregger hat es also schon wieder getan. Der Kärntner ist nicht nur ein durchaus begnadeter Fußballer, sondern auch ein Feierbiest. Bereits zu Salzburger Zeiten hat der Verteidiger oftmals über die Stränge geschlagen, die Vereinsführung wusste die Fehltritte vor der Öffentlichkeit stets geschickt zu verbergen. Auch in der deutschen Bundesliga ist aus dem Wolf kein Lamm geworden. Diesen Sommer tauchte ein Video auf, das Hinteregger während des Trainingslagers seines damaligen Klubs FC Augsburg stark alkoholisiert bei einem Dorffest in Tirol zeigt.
ÖFB-Teamchef Franco Foda erklärte diesen Fauxpas zur Vereinsangelegenheit, im Nationalteam habe er, Hinteregger, sich bislang nichts zu Schulden kommen lassen. Das ist seit dem vergangenen Wochenende anders. Um zehn Stunden soll Hinteregger von Samstag auf Sonntag den Zapfenstreich im Salzburger Teamcamp überzogen
haben, erst nach 7 Uhr von seiner eigenen Geburtstagsfeier in Flachau „mit leichten Gleichgewichtsstörungen“zurückgekehrt sein. Die sportliche Konsequenz? Foda setzte den 27-Jährigen, im Nationalteam mittlerweile Abwehrchef, gegen Polen auf die Ersatzbank. Die offizielle Begründung: eine Wadenverletzung. Fodas Reaktion war richtig, nur wenige Stunden vor dem Spiel in Warschau mit einer (gerechtfertigten) Suspendierung des unbelehrbaren Frankfurt-Legionärs Mannschaft und Medien aufzuscheuchen, hätte den Schaden nur noch größer gemacht, jeglichen Fokus vom Spiel genommen.
Der Teamchef, davon ist auszugehen, wird Hinteregger auch für die Länderspiele in einem Monat gegen Israel und Slowenien einberufen. Leistet sich der Kärntner beim Team aber noch einen weiteren Fehltritt, egal ob in drei Wochen oder in drei Jahren, so haben die Verantwortlichen zu handeln, kann nur ein Ausschluss Hintereggers aus dem Nationalteam die richtige Antwort sein. Die erste Warnung ist die letzte.