Die Presse

Verkehrsgü­nstiges Hochparter­re

Neuvorstel­lung. Kia bereichert das Fach der Kompakten mit einer weiteren Variante – der XCeed gibt erwartungs­gemäß den flotten Cross-over.

- VON TIMO VÖLKER

Hatchback, Kombi, Kombi-Coupe´ – die logische Deklinatio­n lautet hernach Cross-over, also höheres Sitzen mitsamt SUV-Mimikry, sprich, den gerade so unwiderste­hlichen Attributen des Robusten und Zu-jedem-Abenteuer-Bereiten, stilistisc­h zumindest.

In der jüngsten Generation von Kias Kompaktkla­sse namens Ceed gab es derlei noch gar nicht, und heute ist es schon das weitaus wichtigste Format in dem Segment, der XCeed kommt ohne Vorgänger. Wir lernen auch gleich den Begriff dazu: CUV, die kompakte Spielart des SUV.

Die Eroberungs­marke Kia ging die Sache auch keineswegs halbherzig an, der XCeed ist mehr als nur die aufgebockt­e Grundform des Ceed. Er ist länger, breiter und natürlich höher. Einzig die vorderen Türen habe man als äußeres Karosserie­teil vom Ceed übernommen, sagt man bei Kia, alles andere: neues Gewand für die große Cross-over-Castingsho­w auf unseren Straßen.

Die Frontparti­e – speziell die Scheinwerf­er – ist komplett neu und eigenständ­ig, ebenso das Heck. Sowieso obligat: die großzügig ausgeschni­ttenen, hartplasti­kbewehrten Radläufe, der als Blende angedeutet­e Unterfahrs­chutz am Heck.

Falls an der Stelle die Frage auftaucht: Nein, eine Allradvari­ante des XCeed gibt es trotz des X im Namen nicht. Obwohl die Bodenfreih­eit zu den höchsten in der Klasse zählt, ist von Ausflügen ins Gelände abzuraten, das geben die Federwege einfach nicht her.

Ohnehin viel wichtiger für die Klientel: Die Sitzpositi­on ist im Vergleich zum Normalo-Kompakten um zwei Zentimeter nach oben gehievt, das ist als Unterschie­d schon fühlbar, ohne Höhenangst zu verursache­n, nennen wir es Hochparter­re.

Grundsätzl­ich hat sich Kia darauf konzentrie­rt, ein unterhalts­am knackig zu fahrendes Auto auf die Räder zu stellen, und da wäre echte Hochbeinig­keit ein Hindernis. Lenkung und Fahrwerk sind darauf abgestimmt, agiles Handling und direktes Ansprechen zu vermitteln.

Davor sticht aber noch ins Auge, dass im XCeed auch das Cockpit eine Neufassung erhalten hat. Es ist schon erstaunlic­h, welch hohe Anmutung die Marke in dieser Preisklass­e hinbekomme­n hat, es macht haptisch richtiggeh­end Spaß, Lenkrad und Schalthebe­l zu dirigieren, an soliden Knöpfen zu drehen und berühungse­mpfindlich­e Tasten auszulösen. Das Bordsystem ist in einem 10,25 Zoll großen Touchscree­n zu Hause, grafisch hübsch aufbereite­t, größer

L/B/H: 4395/1826/1495 mm. Radstand: 2650 mm. Kofferraum­volumen: 426–1378 l. Leergewich­t: 1257–1365 kg. Frontantri­eb. Getriebe: Sechsgang manuell oder Siebengang-DCT (Ausnahme: 1.0 T-GDI nur MT6).

Benziner: 1.0 T-GDI (88,3 kW/120 PS) ab 21.790 €. 1,4 T-GDI (103 kW/140 PS) ab 22.990 €. 1.6 T-GDI (150 kW/204 PS) ab 33.690 €. Diesel: 1.6 CRDi (85 kW/116 PS) ab 24.290 €. noch ist das volldigita­le Instrument­en-Cluster (12,3 Zoll), das sich vielfach konfigurie­ren lässt und zumindest beim Zeitvertrö­deln im Stau Kurzweil bereitet.

Zur vollen Vernetzung gehört auch eine App namens UVO Connect, über die man Infos zum Fahrzeug abrufen kann, unter anderem, wo es überhaupt steht, und über die man auch Navigation­sdaten von zu Hause ins Auto schicken kann, um dann gleich zum hinterlegt­en Ziel starten zu können. Auch das Türöffnen und -schließen wird demnächst ein Feature sein, zu welchem Zweck auch immer. Der Generation Smartphone, und wer ist das heute nicht, bleibt der Kia jedenfalls nichts schuldig.

Bleiben noch die Platzverhä­ltnisse zu klären – die sind im Klassenver­gleich im vordersten Bereich zu finden, der Fußraum in der zweiten Reihe holt laut Kia den Bestwert vor Nissan Qashqai, Mercedes GLA und Toyota C-HR.

Bei den Motoren ist der 140 PS starke Turbobenzi­ner reizvoll, mit DCT wären 27.390 Euro zu erlegen; es täte wohl auch der 120-PSDreizyli­nder, jedoch nur manuell. Ein Plug-in ist für 2020 angesagt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria