Parkplatz mit 300 Bäumen
Schönbrunn. Das Arrival Center vor dem Schloss öffnet.
Während die Besuchermassen über den Ehrenhof nach links zum Visitor Center strömen, um das Schloss von innen zu erleben, zieht es nur wenige nach rechts, wo sich der Eingang zum Kindermuseum befindet. Zu Unrecht. Hier bekommt man zwar nicht das volle (Touristen-)Programm, kann aber durch ebenso authentische, historische Räume des Schlosses spazieren. Eine (kindergerecht gestaltete) kleinere Variante des großen Schlossbesuchs. Viel entspannter, viel ruhiger als drüben bei den Erwachsenen.
Man könnte ihn schlicht „neuer Busparkplatz“nennen. Der umgestaltete Vorplatz vor dem Schloss Schönbrunn will aber mehr sein, auch wenn seine wichtigste Funktion wohl die Verbesserung der Verkehrssituation und die Steuerung der Besuchermassen ist: Am Donnerstag geht der erste Teil des „Arrival Center Schönbrunn“(wie es nun heißt) in Betrieb, jener Teil, auf dem sämtliche Busse künftig die Touristen aussteigen lassen – statt wie bisher auf einer eigenen Spur auf der Schönbrunner Schlossstraße.
Auch die Hop-On-Hop-OffBusse halten künftig hier. Die aussteigenden Gäste – wie auch jene, die sich von der U4-Station „Schönbrunn“dem Schloss nähern – sollen hier aber möglichst Dass er trotz seiner Größe immer noch als Geheimtipp gilt, stört die (wenigen) Spaziergänger und Jogger, die die Ruhe hier schätzen, wohl kaum: Mit seinen hunderten exotischen Pflanzen- und Baumarten ist der Botanische Garten einer der ruhigsten Orte im Schlosspark, der sich am Rande des Tiergartens entlangstreckt. Der Zoo wollte das Areal vor einigen Jahren in den Tiergarten eingliedern – nach Protesten ist das Thema vorerst (?) aber wieder vom Tisch. wenig Parkplatz-Feeling erleben. Weshalb mehr als 300 (derzeit noch sehr kleine) Bäume gepflanzt wurden. Gemeinsam mit der noch kahlen Pergola, unter der aussteigende Gäste später Schatten finden sollen, liegt der Grünanteil des Arrival Center bei 49 Prozent.
Überhaupt wird es rund um das Schloss grüner. Denn die bisherige alte Busspur wird in einem Jahr – wenn dann auch der neue Pkw-Parkplatz öffnet – bepflanzt. Direkt beim Bus-Stellplatz finden Besucher noch ein Gebäude, in dem sie Souvenirs und Getränke, vor allem aber auch ihre Tickets kaufen werden: Reisegruppen bekommen diese künftig nur noch hier, womit auch das Visitor Center direkt im Schloss entlastet werden wird. (mpm) Wie viele andere Schlösser hatte auch Schönbrunn einst einen Irrgarten zum „Lustwandeln“. Nach historischem Vorbild wurde Selbiger 1999 wieder eröffnet – und um verschiedene kleinere Labyrinthe erweitert. Für diesen kurzweiligen Ort – samt einem der besten Spielplätze Wiens, dem „Labyrinthikon – muss man allerdings Eintritt (Erwachsene: 6 €) bezahlen. Kaum vorstellbar, dass hier in den 1950er-Jahren Getränke ausgeschenkt wurden: Heute ist die Kleine Gloriette, ein wenig versteckt am Berghang nahe des Maria-Theresien-Tores gelegen, vielen unbekannt. Schade, dass ihr eigentliches Highlight – die Trompe-l’oeilMalerei im Inneren, nur selten öffentlich zugänglich ist. Nur einen kleinen Fußweg vom großen Neptunbrunnen entfernt liegt das barocke Taubenhaus mit seiner Voliere aus Drahtgitter. Es Ob die Legende nun stimmt oder nicht – sie lässt sich jedenfalls bestens erzählen: Angeblich soll Kaiser Matthias (1557 - 1619) während eines Jagdausflugs an dieser Stelle einen Brunnen entdeckt haben, was er mit dem Ausruf „Welch’ schöner Brunn!“kundtat – wodurch das Areal seinen Namen „Schönbrunn“bekam. Lange Zeit wurde hier täglich Trinkwasser entnommen und in die Hofburg gebracht. 1771 wurde unter Maria Theresia das bis heute bestehende Brunnenhaus erbaut, in dem die Quellnymphe Egeria thront. Nach englischem Vorbild bekam das Schönbrunner Parkareal 1778 eine – künstlich angelegte – Ruine, ein damals beliebtes Mittel der Schlossgartengestaltung. Vorbild war der antike Tempel des Vespasian und Titus in Rom. Zwischen Neptun- und Obeliskbrunnen gelegen, ist die Ruine für manche einer der schönsten Orte im Park.