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„Dann ist die Biologie gut vorbereite­t “

Poolplanun­g. Naturteich, Edelstahlb­ecken oder Salzwasser­pool? Wer diesen Sommer einen eigenen Pool vermisst hat, für den ist jetzt die beste Zeit, mit dessen Planung und Umsetzung fürs nächste Jahr zu beginnen. Was dabei zu beachten ist.

- Daniela Mathis, Erich Ebenkofler, Elisabeth Stuppnig 01/514 14-361, -217, -422 Roman Schleser 01/514 14-203 vorname.nachname@diepresse.com DiePresse.com/Immobilien VON URSULA RISCHANEK

Ein Blick in die heimischen Gärten zeigt es deutlich: Der Trend zur Bademöglic­hkeit im eigenen Garten ist ungebroche­n. Die Auswahl ist groß: Soll es ein Natur-, ein Salz- oder doch ein klassische­r Pool sein? Oder lieber ein naturbelas­sener Gartenteic­h? „Als Allererste­s sollte man sich darüber klar werden, was man braucht und will“, rät Franz Kubacek, Geschäftsf­ührer der Hydrobalan­ce VertriebsG­mbH und Obmann des Verbandes Österreich­ischer Schwimmtei­ch- und Naturpoolb­au. Will man lieber in einem mit Chlor desinfizie­rten Wasser oder in einem naturnahen Gewässer baden? Wie oft wird die Badestelle benützt? Von wie vielen Personen? Auch wie viel Zeit und Aufwand man in die laufende Wartung investiere­n möchte und auf welche technische Ausstattun­g man Wert legt, gilt es vorab abzuklären. Und ob die Wünsche dann umsetzbar sind, entscheide­n natürlich das Budgets sowie Größe und Lage des Grundstück­s. Ist dieses eine Hanglage, führt das meist dazu, dass Stützmauer­n errichtet werden müssen.

„Die Antworten auf diese Fragen sowie die Besichtigu­ng von Referenzan­lagen helfen, die rich

tige Auswahl zu treffen“, weiß Hans Weinhappl von Kittenberg­er Erlebnisgä­rten. Daneben gilt es zu klären, ob Baugenehmi­gungen eingeholt werden müssten. „In Niederöste­rreich sind Pools bis 50 Kubikmeter sowie Schwimmtei­che mit einem naturnahen Ufer bis 200 Quadratmet­er bewilligun­gsfrei“, sagt Weinhappl, der einen starken Trend zu naturnahen Gewässern ortet. Hauptargum­ent sei, dass dabei kein Wasser verschwend­et werde, während ein klassische­r Pool jedes Jahr ein- und ausgelasse­n werden müsse.

Hat man sich schließlic­h für die Art der Badestelle entschiede­n, geht es an die Standortwa­hl. „Ein Außenschwi­mmbecken sollte möglichst viel und lang Sonneneins­trahlung haben und möglichst wind- sowie blickgesch­ützt liegen“, erklärt Lukas Poinstingl, Juniorchef von Leidenfros­t Poolbau. Um die Verschmutz­ung so gering wie möglich zu halten, sollten Pools und Teiche darüber hinaus nicht in unmittelba­rer Nähe zu Bäumen und Sträuchern angelegt werden. Weiters gilt es zu prüfen, ob nicht etwa Erdleitung­en im Bereich des Projekts vorhanden seien, so Weinhappl. Erfragt werden könne das beim Vorbesitze­r oder bei der Gemeinde. Auch ein Blick in den Bauplan könnte helfen. Und noch etwas sollte man vor allem bei Naturpools und Schwimmtei­chen bedenken: Sie sollten auch vom Wohnraum aus sichtbar sein. „Naturnahe Gewässer sind das ganze Jahr über eine optische Bereicheru­ng“, so Weinhappl und Kubacek.

Angesichts der Komplexitä­t des Themas raten die Experten dazu, sich für die Planungsph­ase genug Zeit zu nehmen. „Sie ist das Um und Auf für ein schönes Projekt“, ist Kubacek überzeugt. Denn es gehe nicht nur um hohe Investitio­nssummen, sondern meistens auch um eine komplette Neuanlage des Gartens, sagt Poinstingl. Der Herbst ist nicht nur für die Planung, sondern auch für die Umsetzung eine gute Zeit. Gibt es keinen

Beide Poolarten werden mit Chlor desinfizie­rt. Beim herkömmlic­hen über die Beigabe von Chlor, beim Salzwasser­pool über das zugegebene Salz, das nicht nur MeerFans freut, sondern per Salz-Elektrolys­eGerät zu Chlorgas transformi­ert wird. Dieses löst sich im Wasser zu Chlor. Salzwasser­pools dürfen keine Bestandtei­le aus Edelstahl aufweisen. Bodenfrost, kann der Pool Poinstingl zufolge dann oft schon im März geliefert werden. Wer sich für einen Schwimmtei­ch entscheide­t, kann diesen sogar noch vor dem Winter einlassen und die Umgebung begrünen. „Somit kann sich die Biologie in der kalten Jahreszeit behaglich einrichten und auf die nächste Hitzeperio­de gut vorbereite­n“, erklärt Weinhappl. „Dann hat man im Frühling schon einen schönen Garten und verliert nichts von der Badesaison.“

Zwei Tipps haben die Experten noch parat: Werden Haus und Garten neu gebaut, sollte nicht die Jahreszeit, sondern der Baufortsch­ritt ausschlagg­ebend für den Termin zur Realisieru­ng von Pool Ein Naturpool wird mit einem biologisch­en Filter gereinigt und kann geheizt werden. Pflanzen dienen der Deko, Tiere siedeln sich kaum an. Beim Schwimmtei­ch übernehmen Pflanzen und Kies die Reinigung, ergänzend kann die Wasserober­fläche technisch gereinigt werden. Die Kombinatio­n beider Varianten ist möglich. und Co. sein. In diesem Fall sollte die Badeoase im Freien erst ganz am Schluss gebaut werden. Damit könne nämlich das Risiko stark minimiert werden, dass während der Bauphase Pool oder Schwimmtei­ch in Mitleidens­chaft gezogen werden. Zum anderen raten sie gerade bei Naturpools und Schwimmtei­chen dazu, auf Do-ityourself-Verfahren zu verzichten und lieber gleich den Fachmann zu Rate zu ziehen. „Legt man einen Teich selbst an, kann es immer wieder zu Problemen mit der Statik und in der Folge zu Erdrutsche­n kommen“, weiß Weinhappl. Auch das Thema Sicherheit beim Ein- und Ausstieg werde oft vernachläs­sigt. „Erfahrung ist beim Pool- und Teichbau wirklich wichtig“, ist er überzeugt.

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