Die Presse

Wie sollen die Schulen besser werden?

Bildung. Im Wahlkampf spielt die Bildung keine große Rolle. In der Zukunft schon.

- VON JULIA NEUHAUSER

FPÖ. Vieles, was die FPÖ in den Schulen ändern wollte, wurde von Türkis-Blau schon gemacht – Einführung von Deutschkla­ssen, Rückkehr von Leistungsg­ruppen etc. Nun wünscht sich die Partei eine Ausdehnung des

Kopftuchve­rbots bis 14 Jahre und ein Kopftuchve­rbot für Lehrerinne­n. Außerdem will die FPÖ die Sonderschu­len erhalten und Pädagogen zu Fortbildun­gen verpflicht­en.

Neos. Die Neos stellen, wie auf ihren Plakaten zu lesen ist, Bildung über alles. Besonders wichtig ist ihnen die

Schulauton­omie. Die Schulen sollen in personelle­n, finanziell­en und pädagogisc­hen Angelegenh­eiten völlig selbststän­dig entscheide­n. Der Staat gibt das Ziel, aber nicht den Weg dorthin vor. Die Lehrpläne sollen entrümpelt und Schulfäche­r neu gedacht werden.

ÖVP. In der Bildungspo­litik konzentrie­rt sich die ÖVP stark auf die Integratio­n. Die Partei will das Kopftuchve­rbot bis 14 Jahre ausweiten. Auch für Lehrerinne­n soll ein solches gelten. Die Deutschkla­ssen sollen weitergefü­hrt werden. Ab der fünften Schulstufe wünscht sich die ÖVP ein Fach Staatskund­e, in dem Werte und Traditione­n vermittelt werden. Ethikunter­richt sollen die Kinder, die keinen Religionsu­nterricht erhalten, besuchen.

Liste Jetzt. Alle Kinder sollen, wenn es nach der Liste Jetzt geht, eine Ganztagssc­hule besuchen. Mit der Trennung im Alter von zehn Jahren soll Schluss sein. Die Partei wünscht sich eine gemein

same Schule bis 15. Beginnen soll die schon im Alter von fünf Jahren. Mehr Geld soll es für nicht konfession­elle Privatschu­len geben. Sie sollen mit öffentlich­en Schulen gleichgest­ellt werden.

SPÖ. Die Sozialdemo­kraten kämpfen gegen die Vererbung von Bildung. Mit dem „Aussortier­en“von Kindern im Alter von zehn Jahren soll Schluss sein. Die SPÖ setzt auf eine Gesamt

schule für Sechs- bis 14-Jährige. Außerdem soll keine private Nachhilfe mehr notwendig sein. Dafür sollen verschränk­te Ganztagssc­hulen,

in denen sich Freizeit und Unterricht abwechseln, sorgen. 5000 Lehrer verspricht die SPÖ zusätzlich.

Die Grünen. In der „Grünen Schule“werden alle Kinder von sechs bis 14 Jahren ge

meinsam unterricht­et – darunter auch Kinder mit Behinderun­g. Auch die Sprachförd­erung von Kindern, die nicht gut Deutsch sprechen, findet in der Klasse statt. Es soll ein Recht auf einen ganztägige­n Schulplatz geben. Zu Mittag wünschen sich die Grünen eine

Bio-Mahlzeit in den Schulen.

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