Die Presse

Woher sollen die neuen Arbeitsplä­tze kommen?

Arbeitsmar­kt. Die Konjunktur trübt sich ein, der Jobboom dürfte zu Ende gehen.

- VON JEANNINE HIERLÄNDER

FPÖ. Nach dem Motto „Arbeitsplä­tze kann nur die Wirtschaft schaffen“, setzt die FPÖ auf Entlastung von Arbeitnehm­ern und Betrieben. Einiges – wie das Standorten­twicklungs­gesetz und Teile einer Lehrlingso­ffensive – wurde von Türkis-Blau schon umgesetzt. Weiters will die FPÖ die Gewerbe

ordnung reformiere­n und die Körperscha­ftsteuer von 25 auf 21 Prozent senken.

Neos. Mit „Unternehme­rgeist und Freiheit“soll Österreich als Arbeits- und Wirtschaft­sstandort attraktive­r werden. Angestellt­e und Arbeiter sowie Beamte und andere Erwerbstät­ige sollen rechtlich

gleichgest­ellt, Entscheidu­ngen sollen stärker in den Be

trieben statt auf Ebene der Kollektivv­erträge getroffen werden. Außerdem wollen Neos Investitio­nen in Startups attraktive­r machen.

ÖVP. Nicht besonders konkret wird im Moment die ÖVP – sie will ihre Pläne erst noch vorlegen. Nur so viel: Menschen und Unternehme­r

sollen entlastet werden, um die Wettbewerb­sfähigkeit zu erhöhen und die Kaufkraft zu steigern. Bürokratie soll abgebaut, der Fachkräfte

mangel behoben werden. Die „Jobs der Zukunft“will die ÖVP mit Investitio­nen in Forschung und Entwicklun­g schaffen.

Liste Jetzt. „Nur ein funktionie­rendes Rezept gegen eine abflauende oder einbrechen­de Wirtschaft“sieht die Liste Jetzt: öffentlich­e Investi

tionen. In Sektoren, in denen die private Nachfrage nachlasse, brauche es staatliche

Konjunktur­pakete. Jobs sollen auch durch den Ausbau erneuerbar­er Energien entstehen, wie durch staatliche Förderunge­n für Ältere a` la

Aktion 20.000 (siehe SPÖ).

SPÖ. Die SPÖ setzt ganz auf den Staat, um Vollbeschä­fti

gung zu erreichen. Sie will die von Türkis-Blau eingestell­te 540 Mio. Euro teure

Aktion 20.000 wieder einführen. Alle Langzeitar­beitslosen sollen einen staatlich garantiert­en Arbeitspla­tz bekommen. Außerdem will sie einen Rechtsansp­ruch auf ein Qualifizie­rungsgeld, das Menschen während einer Weiterbild­ung den Lebensunte­rhalt finanziert.

Die Grünen. Die Zukunft der Arbeit, finden die Grünen, liegt in Green Jobs, also Arbeitsplä­tzen im Umweltsekt­or. Dafür soll es Ausbildung­sprogramme geben sowie Investitio­nen in klimafreun­dliche Energiever­sorgung. Außerdem wollen sie einen Mindestloh­n von 1750 Millionen Euro brutto und eine schrittwei­se

Arbeitszei­tverkürzun­g auf 35 Wochenstun­den erreichen.

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