Das direkte Gespräch muss das Ziel sein
Am 11. September wurde in der Christoph-Leitl-Lounge in der Wirtschaftskammer in Wien das Buch „Zukunft Netzwerk – Erfolg durch Connections“von David Ungar-Klein vorgestellt.
Üblicherweise liest bei einer Buchpräsentation der Autor selbst aus seinem Werk – nicht so bei David Ungar-Klein. Der Buchautor, Staatspreisträger, Geschäftsführer und Inhaber der Agentur „Create Connections“sowie Initiator des „Wiener Kongresses“und der Standort & Infrastruktur-Initiative „Future Business Austria“, ließ stattdessen Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen – aus Sport, Kultur, Wirtschaft, Politik und Gesundheit – über den Stellenwert des Netzwerkens zu Wort kommen.
Würdevoller Rahmen
Netzwerken gehört zum Kerngeschäft der Wirtschaftskammer, daher war der Ort auch treffend gewählt. „Es war hoch an der Zeit, dass David Ungar-Klein dieses Buch geschrieben hat, weil es klarmacht, dass man beim Netzwerken nichts dem Zufall überlassen darf. Netzwerken braucht System“, sagte Andreas Reichhardt, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie, in seiner Laudatio. Lobende Worte fand auch der Ehrengast des Abends – Václav Klaus, ehemaliger Staatspräsident der Tschechischen Republik, aber auch Vorsitzender des Advisory Boards des Wiener Kongresses. „In der Komplexität der Welt bedarf es Brückenbauer wie David. Er führt Leute zusammen. Erst aus dem Dialog entstehen die Brücken, die in eine erfolgreiche Zukunft führen.“
Prominenz war nicht nur am Rednerpult vertreten, sondern auch im Publikum – etwa Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach, Ex-Infrastrukturminister Mathias Reichhold, Andreas Prenner, IV Finanz- und Personalchef, Medienmanager Andreas Rudas, die beiden BMVIT Sektionschefs Gernot Grimm und Gerhard Gürtlich, Margarete Kriz-Zwittkovits, Präsidentin des ÖGV, Sebastian Kummer, WU Wien, Volker Schörghofer, Generaldirektor Stellvertreter im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Mario Habicher, Generaldirektor des Hotel Imperial Wien, Thomas Holzgruber, Kammeramtsdirektor der Ärztekammer Wien, und viele mehr.
Aus der Praxis
Einer der Höhepunkte des Abends war die Podiumsdiskussion zum Thema „Reale Netzwerke im digitalen Zeitalter“, moderiert von Christian Ultsch, Leiter des AußenpolitikRessorts der „Presse“. Neben dem Autor David Ungar-Klein begrüßte er Bundesminister Andreas Reichhardt, Alfred Harl, Bundesobmann der Sparte Information und Consulting in der WKÖ und UBIT Obmann, Thomas Szekeres, Präsident der Wiener Ärztekammer und Ex-Profischwimmer Markus Rogan auf der Bühne. Mit Silvia Angelo, Mitglied des Vorstands der ÖBB Infrastruktur AG und Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien, nahmen auch zwei hochkarätige Damen am Podium Platz. „Frauen haben beim Netzwerken einen großen Rückstand“, sagte Spera. „Das liegt u. a. daran, dass Frauen lange keinen Zugang zu Bildung hatten.“
Egal ob Mann oder Frau, wichtig sei beim Netzwerken, seine Visionen zu verfolgen, sich nicht einschüchtern zu lassen und hartnäckig zu bleiben. Angelo gefiel das Bild von Schienen-Netzwerken, die sich über ein Land spannen. „Es zeigt, dass Dichte wichtig ist und die Vernetzung bis in den hintersten Winkel reichen muss.“Thomas Szekeres zeichnete den guten Netzwerker als jemanden, der andere Meinungen akzeptiert und sich nicht von Parteifarben leiten lässt. „Gleichzeitig empfiehlt es sich, medial gut vernetzt zu sein, um seine Botschaften zu streuen.“In der Diskussion herrschte Einigkeit – Netzwerke, die agieren sind besser als jene, die nur reagieren. „Denn Agieren bedeutet, ins Gespräch zu kommen“, erklärte Ungar-Klein. „Und daraus können Kooperationen entstehen.“
Reichhardt zeigte auf, dass Qualität stets über Quantität zu stellen sei. „Netzwerke müssen nicht zwingend riesig sein. Entscheidend ist, dass sie verlässlich und loyal sind.“Unternehmensberater Harl fügte hinzu: „Ein herzlicher Kontakt ist wichtig. Gerade im Zeitalter der sozialen Medien.“Markus Rogan, bekannt als Olympiamedaillengewinner, Weltmeister und Weltrekordhalter im Schwimmen, verdient sein Geld heute als Psychotherapeut in Los Angeles. Er verdankt seinen Einstieg in seinen neuen Beruf u. a. dem Vier-Phasen-Model, das David Ungar-Klein in seinem Buch beschreibt, bestehend aus Reality Check, General Awareness, Specific Awareness und Meeting. „Beim Reality Check stellt man sich der Frage, ob man der Aufgabe gewachsen ist. Um ernst genommen zu werden, muss man am neuesten Stand sein.“In der General Awareness definiert man seine Zielgruppe, in der Specific Awareness spezialisiert man sich, um aus der Masse hervorzustechen und dann kommt der Zeitpunkt, sich mit den richtigen Menschen zu verbinden. Rogans wichtigste Erkenntnis: „Netzwerken ist Geben, nicht Nehmen.“Das Schlusswort hatte der Autor: „Als Netzwerker muss man etwas anbieten können, man muss Aufmerksamkeit generieren.“
„Zukunft Netzwerk – Erfolg durch Connections“, von David UngarKlein, Echomedia Buchverlag