Die Presse

FPÖ macht ihren Schuldenst­and erstmals publik

Drei Millionen Euro Schulden hat die Partei bei Banken.

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Es war nicht unbedingt der brisantest­e Programmpu­nkt, vorgetrage­n vom mitreißend­sten Redner, am Samstag beim FPÖ-Parteitag in Graz: Bundesfina­nzreferent Hubert Fuchs (intern „Steuerfuch­s“genannt) erstattete den Delegierte­n Bericht über die Parteibüch­er. Überrasche­nderweise machte er eine Zahl publik, die bisher geheim gehalten wurde: den Schuldenst­and der FPÖ. „Die Partei hat Darlehensv­erbindlich­keiten ausschließ­lich bei inländisch­en Banken von drei Millionen Euro“, sagte Fuchs. Ende des Jahres will die Partei einen Schuldenst­and von 2,5 Millionen Euro haben. Langfristi­ges Ziel sei ein Nulldefizi­t, für die übernächst­e Nationalra­tswahl wolle man sich sogar ein kleines Polster aufbauen. „Aber wenn die ÖVP alle zwei Jahre wählen lässt, tun wir uns mit unserer Finanzplan­ung nicht mehr so leicht“, meint Fuchs.

215 Euro Spenden im Vorjahr

Er zählte auch Details zu den Finanzen der Partei aus dem Vorjahr auf – bisher waren nur Zahlen für das vergangene Wahljahr 2017 bekannt. Demnach erhielt die Partei rund acht Millionen Euro an Parteienfi­nanzierung. Die Abgeordnet­enabgaben machten 512.000 Euro aus, sonstige Erträge und Einnahmen rund 695.000 Euro. Leicht genüsslich nannte Fuchs auch die Höhe der Spenden, die die FPÖ laut eigenen Angaben im Vorjahr erhalten hatte: insgesamt 215 Euro.

Die Partei gab weniger aus, als sie in diesem Jahr eingenomme­n hatte: 6,1 Millionen Euro. Den größten Teil davon machten mit 2,6 Millionen Euro die Kreditkost­en und Rückzahlun­gen aus.

In den Jahren zuvor gab es hingegen ein budgetäres Minus für die Freiheitli­chen: 2016 nahm die Partei 6,8 Millionen Euro ein und gab 9,8 Millionen Euro aus – hier machte sich die Bundespräs­identschaf­tswahl bemerkbar. 2017 fand die jüngste Nationalra­tswahl statt, damals verbuchte die FPÖ 11,7 Millionen Euro an Einnahmen und 13,9 Millionen Euro an Ausgaben. Die Partei erhielt nach dem Urnengang mehr Sitze im Parlament – und damit auch mehr Förderung. Auch als Finanzrefe­rent wird Fuchs am 29. September also auf einen Wahlsieg hoffen. (ib)

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