Edel transportieren mit sechs Zylindern
Mercedes ist noch jung im Pick-up-Business. Deswegen baut die X-Klasse auf das Know-how von Nissan auf – und weiß sich speziell als neues Sechszylinder-Topmodell X350d trotzdem klar zu unterscheiden.
Groß, robust, stark, mit klassischem Leiterrahmen, ordentlich Bodenfreiheit und Permanent-Allrad als Offroad-Attribute, mit Doppelkabine, viel Platz auf der Ladefläche – das sind Pick-ups.
Mercedes-Benz betrat vor zwei Jahren dieses Neuland für die Marke mit der X-Klasse. Die Basis dafür gab der Nissan Navara. Doch nun gibt es den Mercedes-Kick: Mit dem X350d wird der Pick-up mit dem Stern auch mit einem feinen Sechszylinder geliefert.
258 PS und 550 Newtonmeter Drehmoment lautet die Ansage der Edelpritsche mit V6-Turbodiesel. Dazu eine fein schaltende Sieben-Gang-Automatik und, wie erwähnt, permanenter Allradantrieb. Serienmäßig gibt es dazu auch noch das Dynamic-SelectSystem mit fünf Fahrprogrammen. Es variieren die Charakteristik des Motors, die Schaltpunkte des Automatikgetriebes und die ECOStart-Stopp-Funktion je nach Bedarf und Notwendigkeit.
Ein bloß teurerer Doppelgänger des Plattformspenders ist speziell diese Ausführung der X-Klasse nicht. Beim Fahrwerk hat Mercedes doch starke Veränderungen im Vergleich zum Nissan Navara vorgenommen: Eine breitere Spur und eine eigene, für den Straßeneinsatz optimierte Abstimmung bringen ein komfortableres und satteres Fahrgefühl – auch ohne Beladung.
Die über fünf Meter lange X-Klasse bietet mit Doppelkabine eine Ladefläche von 1,58 x 1,56 Metern und darf bis zu 830 Kilo laden. An die Automatik geflanscht ist ein zweistufiges Verteilergetriebe mit Reduktionsstufe zum Kriechen und Klettern im Gelände. Das sperrbare Zentraldifferenzial verteilt das Antriebsmoment im festen Verhältnis von 40 zu 60 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse. Ein Hinterachs-Sperrdifferenzial gibt es gegen Aufpreis.
Nicht nur im Gelände, auch auf Asphalt macht der X350d demgemäß eine gute Figur. Seine auf einem Leiterrahmen montierte Karosserie schüttelt sich bei Unebenheiten nicht ganz so heftig und ruppig wie bei anderen Pickups.
Serienmäßig bietet Mercedes den X350d mit 7,0-Zoll-Bildschirm und Dreh-Drück-Steller, über den man verbundene Geräte (USB, Bluetooth) steuern kann, an. Das System ist zwar nicht so modern wie in der A-Klasse, bietet dafür aber mehr Übersichtlichkeit.
In der Preisliste startet der Mercedes X350d bei 43.450 Euro ohne Abgaben. (red.)
befährt Mercedes seit 2017 mit den Pick-ups der X-Klasse. Die Technik teilt sich das Modell mit dem Nissan Navara, wie auch der Renault Alaskan. Gebaut werden alle drei im Nissan-Werk Barcelona. Die Zukunft der X-Klasse hat aber Fragezeichen, denn der Absatz verläuft nicht ganz nach Wunsch und der Hersteller musste in dem Jahr Gewinnwarnungen ausgeben. Bereits gestrichen ist ein eigenes Werk für die Baureihe in Argentinien, das geplant war.