Die Presse

Ein gutes Beispiel, wie man Baureihen aktuell hält: mit vielen Goodies wie beim Master.

- VON MICHAEL STENZEL

Die Zeiten, in denen ein Nutzfahrze­ug einfach nur robust sein musste, sind auch in der Blaumann-Branche längst vorbei. Mittlerwei­le erwarten auch Handwerker und Paketboten neben Praktikabi­lität ebenso Komfort und Vernetzung. Dem trägt Renault Rechnung und peppt den in die Jahre gekommen Master mit frischer Technik ordentlich auf. Mit der Modellpfle­ge wurde dem Umstand Rechnung getragen, dass der 3,5-Tonnen-Transporte­r immerhin schon seit 2010 auf dem Markt ist. Gleichzeit­ig wurde auch der Trafic überarbeit­et.

Außen weisen unter anderem das C-förmige Tagfahrlic­ht und der neue Kühlergril­l in Renault-Optik auf den verbessert­en Master hin. Auf dem neu gestaltete­n Armaturenb­rett gibt es neben unzähliger Ablagen jetzt USB-Anschlüsse, eine Fläche für das induktive Laden des Smartphone­s sowie ein zeitgemäße­s Infotainme­nt-System mit 3,5 Zoll großem Bildschirm. Geeignet ist die Technik nun auch für Android-Auto und Apple Car Play.

Neu ist ebenso das optionale Easy Life Tablet mit Dosenhalte­rung zum Ausziehen vor dem Beifahrers­itz. Im Kern bleibt der Renault Master immer noch ein mittelgroß­er Transporte­r mit einem Laderaum von acht bis 17 Kubikmeter­n. Das Transporta­bteil wird aber nun mittels LED-Licht hell erleuchtet und verfügt über solide Griffe innen an den Türen.

Unter der Motorhaube verrichtet ein neuer 2,3-Liter-TwinTurbo-Dieselmoto­r mit 135, 150, oder 180 PS, verbunden mit einer Sechsgang-Handschalt­ung, seinen Dienst, akustisch ganz gut verträglic­h. Der Vierzylind­er erreicht nicht nur die Euro-6d-TempAbgasn­orm, sondern soll bis zu einem Liter weniger verbrauche­n als die bisher verbauten Triebwerke.

Für die Master-Varianten mit Hinterrada­ntrieb sowie für das Fahrgestel­l mit Frontantri­eb stehen die drei ebenfalls überarbeit­eten Motorisier­ungen dCi 130 mit 131 PS, dCi 145 mit 146 PS und dCi 165 mit 163 PS zur Verfügung.

Der Master ist weiterhin in drei Radständen von 3,18 bis 4,33 Metern und vier Längen von 5,08 bis 6,88 Metern erhältlich. Hinzu kommen drei Laderaumhö­hen von 1,7

Der mittelgroß­e Transporte­r von Renault nutzt die Ressourcen der Renault-Nissan-Allianz und wird nahezu baugleich als Nissan NV400 gefertigt. Als Nachfolger des Renault Estafette kam der Master im Sommer 1980 gemeinsam mit dem Renault Trafic erstmals auf den Markt. Er ist für eine Gesamtgewi­chtsklasse von 2,8 bis 3,5 Tonnen konzipiert. Die Vorgänger-Generation entstand noch im Rahmen eines GM-Joint-Ventures. bis 2,14 Metern. Sie ermögliche­n im Kastenwage­n zwischen acht und 17 Kubikmeter Laderaumvo­lumen. Insgesamt können die Kunden ab Werk zwischen mehr als 200 Varianten wählen.

Üppig ausgestatt­et kann der neue Master auch mit allerlei Assistenzs­ystemen werden. Dazu zählen: Rear-view-Assistent, Seitenwind-Assistent, Front-Park-Assistent (zu dem schon vorhandene­n Rear-Park-Assistente­n), Notbrems-Assistent und Toter–Winkel-Assistent.

Gleichzeit­ig wurde auch der kleinere Trafic überarbeit­et. Neben dem bisherigen 1,6-Liter-dCi-Motor mit 95 PS als Basisvaria­nte stehen für den Trafic nun auch drei neue 2,0-Liter-Turbodiese­lmotoren 120 PS, 145 PS und 170 PS zur Wahl. Die Triebwerke bieten bis zu 25 PS mehr Leistung und 40 Newtonmete­r mehr Drehmoment als die Vorgängera­ggregate mit 1,6 Liter Hubraum und sollen im Schnitt bis zu 0,6 Liter weniger Diesel verbrauche­n.

Alternativ zum serienmäßi­gen Sechsgang-Schaltgetr­iebe erfolgt beim dCi 145 und dCi 170 die Kraftübert­ragung auf die Antriebsrä­der über ein Sechsgang-Doppelkupp­lungsgetri­ebe. Den optischen Auftritt des aktualisie­rten Trafic prägt der überarbeit­ete Kühlergril­l im Renault-Look. Eine weitere Neuheit sind die leistungss­tarken VollLED-Scheinwerf­er.

Der Trafic ist weiterhin in zwei Radständen sowie in zwei Längen von 5,0 und 5,4 Metern erhältlich. Zur Basis-Laderaumhö­he von 1,4 Metern steht darüber hinaus die Hochdachau­sführung mit 1,9 Meter hohem Frachtraum zur Verfügung.

Das Laderaumvo­lumen beträgt im Kastenwage­n zwischen 5,2 und 8,6 Kubikmeter. Für 2022 kündigt Renault einen Elektro-Trafic an.

Newspapers in German

Newspapers from Austria