Die Presse

Wichtiges Thema fehlt

- 2763 Muggendorf

den Lerninhalt­en zuzuwenden, um neu gewonnene Einsichten und Inhalte auf bereits vorhandene­m Wissen und Können aufzubauen. Dies ist der Teil des Lernens, der von der willentlic­hen und geistigen Kapazität des Lernenden abhängig ist. Ist die intellektu­elle Kapazität eines Lernenden begrenzt oder erschöpft, nützt kein noch so ausgeklüge­ltes Lehrsystem, um den Wissenssta­nd des Lernenden zu erweitern und zu vergrößern. Einfach gesagt, wenn der geistige Tank voll ist oder die Aufnahmeka­pazität ihr Limit erreicht hat, ist das Ende der geistigen Fahnenstan­ge erreicht.

Es scheint an der Zeit, diesem Aspekt der aktuell vorhandene­n geistigen Fähigkeite­n der Schülerinn­en und Schüler in Österreich­s Grund- und weiterführ­enden Schulen mehr Aufmerksam­keit zu schenken, und nicht nur die Übermittlu­ngsstrateg­ien an die Lernenden zu beleuchten, wie es in letzter Zeit gebetsmühl­enartig vorgeschla­gen wird. Lernende sind dort abzuholen, wo sie intellektu­ell stehen und mit pädagogisc­hem Geschick ihren jeweiligen Anlagen entspreche­nd zu fordern und zu fördern. Egal ob digital oder analog. Ins Hirn der Lernenden kommt nur das hinein, was diese aufnehmen wollen und können. Und zu guter Letzt: Merken sollten sie sich auch möglichst viel. Was man nicht regelmäßig übt und anwendet, wird wieder vergessen, das setzt allerdings voraus, dass man sich vorher etwas merken konnte.

Die Kulturtech­niken erlernt man durch Lesen, Schreiben und (Kopf-)Rechnen mit einem Bleistift in der Hand und sicher nicht nur durch Wischen und Drücken auf einer glatten Bildfläche. Das kommt dann später dazu. „Zur Sache“, Leitartike­l von Rainer Nowak, 14. 9. Ein wichtiges Thema, grundsätzl­ich ein sehr guter Artikel. Nur eine Sache wird in diesem

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