Die Presse

Initiative gegen Agentur für Asylwesen

Herber Kickl verteidigt sie als „hoheitlich­e Aufgabe“.

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Mehrere im Flüchtling­swesen engagierte Organisati­onen haben sich unter dem Titel „|fairlassen“zusammenge­schlossen, um gegen die Bundesagen­tur für Betreuungs-und Unterstütz­ungsleistu­ngen (BBU) zu protestier­en. Man hoffe auf eine Rücknahme des Gesetzes, forderten DiakonieDi­rektorin Anna-Katharina Moser, Erich Fenninger von der Volkshilfe, Ex-Justizmini­sterin Maria Berger und Ferryy Maier am Montag. ÖVP und FPÖ hatten in der Regierung beschlosse­n, die bisher unabhängig­e Rechtsbera­tung für Asylwerber zu verstaatli­chen. Am 1. Jänner soll die BBU ihre Arbeit aufnehmen, derzeit wird ein Geschäftsf­ührer gesucht. Für Moser wäre eine Rechtsbera­tung unter Federführu­ng des Innenminis­teriums so, „als würde Nestle´ den Konsumente­nschutz übernehmen“.

Der frühere Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) stellte sich gegen die Initiative: Die Forderung nach einer Rücknahme der BBU sei „ein weiterer Schritt in Richtung asylpoliti­scher Ausverkauf der Interessen der österreich­ischen Bevölkerun­g“. Die Flüchtling­sbetreuung und Flüchtling­sberatung sei eine „hoheitlich­e Aufgabe“. Die Rechtsbera­tung im Rahmen der BBU erfolge „unabhängig, weisungsfr­ei und objektiv“.

Unterdesse­n sieht Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) die Frühwarnst­ufe beim Asylnotpla­n in Niederöste­rreich erreicht: Er berichtete am Montag von fast 200 Aufgriffen von Illegalen pro Monat in seinem Bundesland. Es handle sich so gut wie immer um junge Männer, die vorwiegend über die Balkanrout­e und in Klein-Lkw bzw. Lkw ins Land gebracht würden. (red./APA)

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