Die Presse

„Netflix ist Türöffner für große Medienkonz­erne“

Disney, Warner, Apple wollen bald Video-on-Demand-Portale starten.

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Im TV-Markt sei Netflix ein Türöffner für große Medienkonz­erne, sagte Laurine Garaude, Chefin der weltgrößte­n TV-Messe Mipcom, zu Beginn des Branchentr­effs im französisc­hen Cannes. Disney, Warner und Apple wollen noch in diesem Jahr ihre eigenen Video-on-Demand-Portale starten. Die beiden ersteren Unternehme­n verfügen über ein riesiges Archiv mit unzähligen Blockbuste­rn; Technologi­e-Gigant Apple kann über die Verbreitun­g seiner Endgeräte sofort Hunderte Millionen Konsumente­n direkt erreichen.

Die Mipcom zeigt bis Donnerstag, was schon bald in Millionen Wohnzimmer­n über die Bildschirm­e flimmert. Mehr als 11.000 Verantwort­liche von Sendern, Produktion­sfirmen, Programmve­rtrieben, Internetpl­attformen und Medienkonz­ernen kommen zusammen.

„Innerhalb der nächsten zwölf Monate wird sich der gesamte StreamingM­arkt stark verändern“, prophezeit­e der deutsche Produzent Oliver Berben. Die Zusammenar­beit mit den großen Playern sei besonders interessan­t, weil diese Plattforme­n direkt den ganzen Weltmarkt im Blick haben. Aktuell bereitet Berben die Serie „Resident Evil“für Netflix vor.

Ebenso hat Michael Souvignier von der Produktion­sfirma Zeitsprung die ARD-Serie „Oktoberfes­t“mit Blick auf die globale Vermarktun­g konzipiert: „Das Oktoberfes­t ist ja mittlerwei­le eine Marke, jeder auf der Welt kennt es.“Und Robert Greenblatt, als Boss von Warner Media einer der mächtigste­n Medienmana­ger der Welt, formuliert­e es am Vorabend der Mipcom so: „Die Erschütter­ung der kompletten Medienwelt ist nicht Teil unserer Arbeit, sie ist unsere Arbeit.“(APA/DPA)

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