Aus für Kettcar-Hersteller
Insolvenz. Der Kettcar-Hersteller Kettler stellt die Fertigung ein. Der Betrieb sei nicht mehr rentabel.
Der deutsche Kettcar-Hersteller Kettler stellt die Fertigung ein. Noch in dieser Woche würden voraussichtlich 400 der verbliebenen rund 550 Mitarbeiter freigestellt, sagte Rechtsanwalt Martin Lambrecht, der die Kettler-Unternehmensführung im Insolvenzverfahren berät, der Deutschen Presse-Agentur. Die übrigen Mitarbeiter würden vorläufig noch gebraucht, um die Produktion abzuwickeln.
Zuvor hatten mehrere Zeitungen und der Westdeutsche Rundfunk (WDR) über die geplante Schließung berichtet. Die Beschäftigten seien am Montag auf einer Betriebsversammlung über diese Entscheidung der Geschäftsführung informiert worden, sagte Lambrecht. Der Beschluss werde vom Gläubigerausschuss mitgetragen, hieß es. Der Betrieb könne nicht weitergeführt werden, denn in der heutigen Größe sei die Produktion in Deutschland nicht mehr profitabel. „Ein Kettler wie bisher wird es zukünftig nicht mehr geben. Der Markenname kann möglicherweise weiterexistieren, Produkte made in Germany wird es aber nicht mehr geben“, sagte Lambrecht.
Das Unternehmen war im Jahr 1949 von Heinz Kettler gegründet worden. Bereits seit geraumer Zeit kämpfte der Freizeitgerätehersteller um das Überleben und hatte im Juli zum dritten Mal innerhalb von gut vier Jahren einen Insolvenzantrag stellen müssen. Schon im vergangenen Jahr hing sein Schicksal am seidenen Faden. Der Einstieg des Finanzinvestors Lafayette im Dezember 2018 sorgte dann jedoch noch einmal für neue Hoffnung. Auch Lafayette gelang es aber offenbar nicht, das Ruder bei dem taumelnden Traditionsunternehmen herumzureißen. (APA/DPA/red.)