Die SPÖ und ihr Problem mit Porsche
Haltungsfragen sind dem Wähler eher egal.
Wenig scheint Genossen und manche Medien so aufzuregen wie ein Porsche eines SPÖPolitikers.
V ielleicht sollte die SPÖ einfach noch einmal Geld in die Hand nehmen und erheben lassen, was die Bevölkerung in all ihrer Breite eigentlich so denkt und möchte. Anstatt auf PRFuzzis, Jusos und Twittergrößen zu hören. Auf dieser Basis könnten die Sozialdemokraten dann ihre Politik ausrichten. Sofern sie dann dem (Gegen-)Druck der PR-Fuzzis, Jusos und Twittergrößen standhalten.
Kein (Spitzen-)Funktionär der Volkspartei wird je gefragt, ob er wohl „volksparteilich“(oder konservativ oder christlich-sozial oder was auch immer) genug sei. Bei der SPÖ ist das aber eine Standardfrage, ob jemand „sozialdemokratisch“genug sei, um in der Partei eine tragende Rolle zu spielen.
Die Antwort geben stets die Wähler. Es ist ihnen nämlich ziemlich egal. Sie wählen Politiker, die pragmatisch zur Verbesserung ihrer Lebensumstände beitragen. Es ist ihnen auch weitgehend egal, ob derjenige dann Porsche fährt, an der Coteˆ d’Azur urlaubt oder Rolex trägt. Sofern nicht Wasser gepredigt und Wein getrunken wird. D as Problem der SPÖ wurde am Sonntag in der ORF-Reihe „Im Zentrum“sehr schön verdeutlicht. Hier saßen sich zwei SPÖs gegenüber. Die einzige Klammer, die die beiden zusammenhielt, war der böse Neoliberalismus. Auch so ein ideologisches Schlagwort, mit dem der Wähler da draußen recht wenig anzufangen weiß.
Vielleicht hat Max Lercher recht, und die SPÖ sollte sich tatsächlich neu gründen. Und zwar gleich zweifach.