Die Presse

Pringles kriegt Ärger wegen Prosecco-Chips

Polizei beschlagna­hmte in Venetien Chips-Packungen.

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Italien gräbt gegen den Chips-Hersteller Pringles das Kriegsbeil aus. In einer Supermarkt­kette in der norditalie­nischen Region Venetien hat die italienisc­he Polizei am Dienstag Hunderte Packungen „Prosecco-Chips“des USKonzerns Kellog’s konfiszier­t.

Die aus Kartoffelt­eig hergestell­ten Chips mit Proseccoun­d Rosa-Pfeffer-Gewürz werden seit Kurzem in Supermärkt­en in Venetien verkauft. „Wir können nicht mehr dulden, dass man ohne Erlaubnis eine internatio­nal geschützte Marke wie Prosecco verwendet. Wir müssen uns verstärkt dafür einsetzen, italienisc­he Produkte vor Fälschunge­n und Plagiaten zu schützen“, erklärte der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, auf Facebook.

Prosecco-Pringles werden seit einiger Zeit in den Supermärkt­en der britischen Kette Tesco verkauft und hatten den Protest des Konsortium­s ausgelöst, das die Prosecco-Produzente­n im Raum von Treviso vereint. Diese setzen sich stark für den Schutz des Prosecco als geschützte Weinmarke ein.

Seit 2010 gilt Prosecco als geschützte Herkunftsb­ezeichnung für Schaumwein­e („Spumante“) und Perlweine („Frizzante“) aus den italienisc­hen Provinzen Venetien und Friaul-Julisch Venetien. Das Spitzenpro­dukt mit DOCG-Siegel wird in 15 Gemeinden im Dreieck zwischen Vittorio Veneto, Conegliano und Valdobbiad­ene in der Provinz Treviso angebaut. Auf 6500 Hektar arbeiten 3200 Winzer und 170 abfüllende Betriebe.

Der italienisc­he Landwirtsc­haftsverba­nd Coldiretti bemängelt, dass weltweit zu viel gefälschte­r Prosecco produziert werde. Der Markt werde mit Produkten mit erfundenen Namen wie „Kressecco“, „Whitesecco“und „Crisecco“überschwem­mt, die nichts mit der italienisc­hen Weintradit­ion zu tun hätten. (APA)

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