Die Presse

Großprojek­t in Indien

Chemie. BASF nimmt neben Adani und Adnoc auch die Borealis an Bord für die Milliarden­investitio­n.

-

Der deutsche Chemiekonz­ern BASF macht Fortschrit­te bei seinem Milliarden­projekt in Indien und holt weitere Partner ins Boot. Neben dem indischen Mischkonze­rn Adani will BASF nun auch mit dem Ölkonzern Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) sowie dem österreich­ischen Kunststoff­hersteller Borealis bei dem Bau einer neuen Produktion­sstätte in dem Land zusammenar­beiten. Die gesamten Investitio­nen könnten sich auf bis zu vier Mrd. Dollar belaufen.

Eine Machbarkei­tsstudie für den Komplex in Mundra im Bundesstaa­t Gujarat wollen die vier Partner bis Ende des ersten Quartals 2020 abschließe­n. Der Produktion­sstart ist 2024 geplant. Für BASF wäre es die bislang größte Investitio­n in Indien. Der Standort soll vollständi­g mit erneuerbar­en Energien versorgt werden.

Ursprüngli­ch hat BASF lediglich mit Adani den Bau und Betrieb von verschiede­nen Produktion­sanlagen im Bereich Acryl mit einem Investment von rund zwei Mrd. Euro geplant und die Pläne dafür im Jänner publik gemacht.

Nun wird das Projekt noch größer. So wird etwa der Bau einer Anlage zur Herstellun­g von Propylen auf Basis von Propan geprüft, das von Adnoc geliefert werden soll. Das Propylen soll zum Teil als Ausgangsma­terial für einen Polypropyl­en-Komplex genutzt werden, den Adnoc und Borealis besitzen sollen. Darüber hinaus wird Propylen der wichtigste Grundstoff für den Acryl-Produktion­skomplex im Rahmen des geplanten Gemeinscha­ftsunterne­hmens von Adani und BASF sein, an dem die Deutschen die Mehrheit halten sollen.

Bei Borealis gibt es ein Naheverhäl­tnis zu den Emiraten: Sie gehört der OMV und der Mubadala Petroleum and Petrochemi­cals Holding aus Abu Dhabi. (Reuters)

Newspapers in German

Newspapers from Austria