Die Presse

AMS wagt bei Osram zweiten Anlauf

Nach der gescheiter­ten Übernahme bietet AMS 41 Euro je Aktie.

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AMS lässt nicht locker. Nach dem Scheitern ihres vier Milliarden Euro schweren Gebots für den Münchner Beleuchtun­gskonzern Osram zu Beginn diesen Monats wagt die AMS nun einen zweiten Anlauf. Am Freitagabe­nd wurde bekannt, dass der österreich­ische Chip- und Sensorhers­teller nach der Sitzung des Aufsichtsr­ats beschlosse­n hat, ein neues Übernahmea­ngebot zu legen. Die AMS-Aktie lag am Freitag im Minus, Osram leicht im Plus.

Das neue Offert lautet auf 41 Euro je Aktie. So viel hatten Insider erwartet. Damit wird Osram mit 4,6 Mrd. Euro bewertet.

Außerdem senkt AMS die Mindestann­ahmeschwel­le, um die Erfolgscha­nce zu steigern. Diese lag beim ersten Versuch bei 62,5 Prozent, eingesamme­lt wurden aber nur 51,6 Prozent der Osram-Aktien. Da hatte AMS 38,50 Euro je Aktie geboten. Jetzt wurde die Marke bei 55 Prozent festgelegt.

„Vorstand und Aufsichtsr­at von Osram werden das Angebot sorgfältig prüfen und anschließe­nd eine begründete Stellungna­hme vorglegen“, hieß es von Osram in einer Aussendung. Schon das erste Angebot wurde vom Leuchtenko­nzern als erfolgvers­prechend beurteilt, besonders im Hinblick auf die Weiterentw­icklung der Geschäftse­inheit Opto Semiconduc­tors.

Aktuell ist die AMS mit rund 20 Prozent der größte Einzelakti­onär von Osram. Damit hat die AMS ein Instrument in der Hand, eine Totalübern­ahme durch andere Investoren zu verhindern.

Um einen neuen Übernahmev­ersuch zu starten, hätte AMS eigentlich ein Jahr warten müssen. So lang gilt normalerwe­ise die Sperrfrist. Diese hat sich allerdings mit der Gründung einer neuen Bietergese­llschaft umgehen lassen. Außerdem benötigte das SensorikUn­ternehmen aus Premstätte­n grünes Licht der finanziere­nden Banken.

Die Konkurrent­en beim ersten Anlauf, die Private-Equity-Unternehme­n Bain und Advent, sind indes nicht mehr im Rennen. Sie haben mitgeteilt, von einem neuerliche­n Angebot abzusehen. Man werde aber den weiteren Verlauf „aufmerksam verfolgen“, hieß es am Freitag. (mad)

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