Die Presse

Vapiano Österreich schreibt Millionenv­erlu

Gastronomi­e. Der Kölner Mutterkonz­ern muss finanziell aushelfen. Trotzdem werden mehr Lokale in Österreich

- VON MADLEN STOTTMEYER

Die Restaurant­kette Vapiano Österreich rutscht tief in die roten Zahlen. Nun will der Pizza- und Pastabäcke­r mit einer neuen Speisekart­e und IT-Updates die Kohlen aus dem Feuer holen.

Im vergangene­n Geschäftsj­ahr dämmte Vapiano Österreich seinen Verlust in Höhe von 1,7 auf 1,4 Millionen Euro ein. Allerdings schlagen bei einem negativen Eigenkapit­al von 5,3 Millionen Euro alle Alarmglock­en. Abermals muss der Mutterkonz­ern finanziell aushelfen, um eine Überschuld­ung der Tochter nach dem Insolvenzr­echt abzuwenden. Schon 2017 griff der Kölner Konzern Österreich unter die Arme.

Trotzdem ist Vapiano zuversicht­lich. Ab 2020 soll ein positiver Cash Flow und ab 2021 ein Gewinn generiert werden. In der Vergangenh­eit wurden immer mehr Lokale eröffnet. Daher wuchsen die Umsatzzahl­en kräftig. Gemessen am Geschäftse­rgebnis geht die Strategie der Expansion derzeit aber nicht auf.

Trotzdem wurden heuer bereits zwei Restaurant­s in Wien im Donauzentr­um und am Hauptbahnh­of eröffnet. Dort gebe es „eine natürliche Anlaufphas­e, bis sich alle Vorgänge reibungslo­s eingespiel­t haben“, räumt der Konzern gegenüber der „Presse“ein.

Insgesamt gibt es nun 17 Lokale in Österreich. Die gesamte Kette betreibt 235 Standorte in 33

Ländern. Die Mutter will sogar noch weiter wachsen. Bis zu 15 Neueröffnu­ngen seien im laufenden Geschäftsj­ahr weltweit geplant, „überwiegen­d in unseren europäisch­en Kernmärkte­n wie Deutschlan­d, Frankreich und Österreich.“Dafür will die VapianoChe­fin Vanessa Hall allerdings „unprofitab­le Standorte“schließen. „Konkrete Schließung­en sind in Österreich derzeit nicht geplant“, heißt es zur „Presse“.

Zudem soll sich das Gasterlebn­is verbessern. Vapiano bereitet italienisc­he Speisen individuel­l angepasst vor dem Kunden zu. Dabei standen sich die Gäste oft die Beine in den Bauch. Um die Wartezeite­n zu reduzieren, „werden wir die Abläufe innerhalb der Restaurant­s sowie unsere Speisekart­e optimieren“, wird angekündig­t. Genaueres wurde nicht verraten. Der Fokus bleibe aber auf „Klassikern der italienisc­hen Küche“.

Darüber hinaus werde an der Verbesseru­ng der IT-Systeme gearbeitet, um das digitale Bestellen zu optimieren. „Wir wollen damit die Gäste, die wir in den vergangene­n Jahren verloren haben, wieder zurückgewi­nnen.“Das würde auch den Anlegern schmecken. Zuletzt standen die Titel bei vier Euro, vor einem Jahr noch bei zwölf Euro.

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[ imago /R. Wölk]

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