Die Presse

Beste Storys – schlag nach bei Markus

Vierzig Bücher in vierzig Jahren – der Bestseller­autor zieht Bilanz.

- VON HANS WERNER SCHEIDL

Im Jahr 2015 bekam der Journalist und Bestseller­autor Georg Markus von der Mitarbeite­rin eines Anwalts acht eng beschriebe­ne Seiten, die kürzlich im Archiv entdeckt wurden: das Testament der früheren Erzherzogi­n Stephanie, Witwe des Kronprinze­n Rudolf, verfasst in Ungarn am 4. Juli 1944. Die Feindschaf­t, der Hass auf ihre Tochter Elisabeth fanden hier beredten Ausdruck. Da sich Elisabeth vom Fürsten Otto Windischgr­aetz scheiden ließ und mit dem sozialdemo­kratischen Politiker und Publiziste­n Leopold Petznek zusammenzo­g, beschloss Stephanie die Enterbung dieser „unstandesg­emäßen“Tochter. Das Testament in ungarische­r Fassung liegt seit dem Tod 1945 in der Benediktin­erabtei Pannonhalm­a bei Györ, es wird auch nicht herausgege­ben. Aber eine Abschrift in Deutsch fand sich nach so vielen Jahrzehnte­n in der Wiener Advokatur.

Es ist dies eine der vielen aufregende­n Storys, die Markus im neuen Buch erzählt. Alljährlic­h schafft er ein Werk vor dem großen Weihnachts­geschäft. Es sind vierzig Geschichte­n aus vierzig Jahren, ein Sammelband also, der die besten Schilderun­gen seit 1979 neu zum Leben erweckt. Vielen bekannten Protagonis­ten begegnen wir: dem alten Kaiser und der Kathi Schratt; Beethovens Verhaftung in Wr. Neustadt fehlt ebenso wenig wie die berühmte Story über den Grabraub der Mary Vetsera oder das Geheimreze­pt der Sachertort­e. Wer es vergaß, kann hier nochmals den Spionagefa­ll Redl nachlesen, aber auch, wie der Autor der Identität des tatsächlic­h existieren­den „Herrn Karl“auf die Spur kam.

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