Für die große Zahl sind Privatschulen das Ziel
Vertrauen brauchen die Machtlosen, Hilflosen, Beschränkten. Wer in der Politik nach Vertrauen ruft, ist entweder unehrlich oder einfältig – oder Bürger.
„. . . Notizen zum Tag der Schulen“, Gastkommentar von Judith Pühringer, 16. 10.
Die Eltern der Autorin sahen es – zu vermuten in den frühen 1990erJahren – als notwendig an, ihr eine Schulausbildung zu ermöglichen, die dem öffentlichen Schulwesen offenbar nicht zugetraut wurde. Vergönnt und keine Einzelerscheinung, sondern eine sich seither laufend verstärkende Entwicklung, die zum Status quo geführt hat, den Pühringer so treffend beschreibt. Eine Entwicklung, die z. T. darauf fußt, Quotierungen in diesen frühen 90er-Jahren als ausländerfeindlich abzutun und alle ethnischen, sozialen und religiösen Unterschiede in multikulturellen Klassen, als sich wie von selbst auflösend, anzupreisen. Steuernd eingreifen – nicht doch, denn unter Verweis auf die USA, wo das „busing“gescheitert sei, war es in Wien mit seiner enormen Schuldichte unzumutbar, zwei Stationen weiter mit der Bim zu fahren, um jenen Ausgleich, jene Ausgewogenheit anzustreben, die Pühringer anzustreben scheint.
Der Zug ist abgefahren. Deutsch ist selbst in den Pausen nicht mehr die die Ethnien verbindende Sprache. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie es Lehrern erginge, die dies einfordern, und an die Lehrerinnen mag ich dabei schon gar nicht denken. Wer jetzt in den Wiener Pflichtschulen Quoten fordert, fordert das „busing“für die muttersprachlich deutschsprachigen Kinder. Das kann man fordern, aber dann soll man es auch deutlich sagen.
Es wird sicherlich einige multikultiaffine Eltern geben, vielleicht auch „Bobos“, die das ihren Kindern antun. Aber für die große
Zahl sind die Privatschulen das