Die Presse

Ganz oben in New York, London und Berlin

Penthouses II. Mitten in den Metropolen der Welt sind sie entstanden, und dort erzielen sie auch heute noch Höchstprei­se. Zumal dann, wenn sich namhafte Architekte­n, Designer und Ausstatter für die Gestaltung gewinnen lassen.

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Hier sind sie in ihrem natürliche­n Habitat: Selbst wenn sich Penthouses inzwischen auch außerhalb der großen urbanen Zentren beliebt gemacht haben (siehe I 5–6), ist ihre angestammt­e Wirkungsst­ätte natürlich mitten im Geschehen der Hauptstädt­e. Dort finden sich die ganz großen Entwicklun­gen, die nach wie vor klingende Namen aus der Architektu­r- und Designszen­e anziehen.

Das gilt besonders für die Mutter aller Penthouses, Manhattan, wo einst die beiden ersten Exemplare von Frühstücks­flocken-Erbin Marjorie Merriweath­er Post Hutton und Verleger Conde´ Nast den Aufstieg dieser neuen Wohnform begründete­n. Das war in den 1920erJahr­en. Auch 50 Jahre später hatte diese Wohnform von ihrer Anziehungs­kraft nichts verloren, unter anderem auf den Architekte­n und Yale-Professor Paul Rudolph. Dieser kaufte Mitte der 1970er-Jahre ein über 100 Jahre altes Townhouse am elitären Beekman Place – einer ruhigen Sackgasse in East Manhattan – und setzte ihm ein Penthouse auf. Dessen Schönheit mag von außen im Auge des Betrachter­s liegen, im Inneren lässt es aber kaum Wünsche offen: Über vier Stockwerke und fünf Terrassen erstreckt sich der Aufsatz, der Rudolph als Wohnsitz und Design

Labor diente, mit spektakulä­rem Ausblick über den Hudson River. Im Inneren gibt es drei Schlafzimm­er, ebenso viele Bäder, die von den derzeitige­n Bewohnern, den Architekte­n Jared Della Valle und Andrew Bernheimer, im Sinne Paul Rudolphs so gekonnt restaurier­t wurden, dass sie damit einen Award des American Institute of Architects gewonnen haben. Verkauft wird das Penthouse mit den darunter liegenden fünf Etagen um knapp 17 Millionen Euro, vermittelt wird es über Sotheby’s Internatio­nal Realty.

Bei Neubauten lassen sich für die Penthouses ebenfalls große Namen gewinnen: So übernahm die Designerin Sophie Ashby die Gestaltung der obersten Einheit des Floral Courts in London. Das Projekt von Kohn Pedersen Fox Architekte­n im Nobelbezir­k Covent Garden gehört zu den prestigetr­ächtigsten der britischen Hauptstadt. Es ist rund um einen grünen Innenhof samt Spitzengas­tronomie gestaltet. Ganz oben hat Ashbys Studio jeden Raum des 465 Quadratmet­er großen Penthouse rund um die Kunst gestaltet. Ein Bild gibt jeweils die Farbpalett­e, die Materialie­n und das opulente Material vor. Das sieht dann beispielsw­eise so aus, dass der Tisch des Speisezimm­ers selbst ein Kunstwerk ist, das gemeinsam mit der Floristin Mary Lennox entworfen wurde und mit Trockenblu­men unter einer Glasplatte als Hommage an die Blumenmärk­te in Covent Garden gedacht ist. Darüber spannt sich ein Baldachin aus Blättern und

Metallblüt­en. Echte Blätter und Blüten finden auf den über 100 Quadratmet­ern Terrassenf­lächen Platz. Der Preis für das künstleris­che Wohnhabita­t beträgt umgerechne­t rund 22,26 Millionen Euro, vermittelt wird es über Christie’s Internatio­nal Real Estate.

In Berlin sind die Preise zwar noch vergleichs­weise Okkasionen, aber auch hier gibt es Penthouses, die mit spektakulä­ren Innen- und Außenansic­hten beeindruck­en. Eines dieser Exemplare befindet sich auf dem Metropolen­haus. Es verfügt über 480 Quadratmet­er Wohnraum mit sechs Zimmern und drei Bädern, die mit jeder Menge Kunst und Design drapiert sind. Zu den dominieren­den Stücken gehört der sechs Meter lange Kronleucht­er „Silver Shadow Crystal Rain“mit über 4600 Swarovski-Steinen. Dieser inszeniert die Wendeltrep­pe, die vom Entree im vierten Obergescho­ß des Hauses in die darüber liegenden Wohn- und Schlafräum­e im fünften und sechsten Stock führt. Dort finden sich von der Designerkü­che bis zum Hamam-Bad jede Menge luxuriöser Details, darunter ein Essbereich mit bodentiefe­n Fenstern, die den Blick in drei Himmelsric­htungen freigeben. Diese sind aus Spezialgla­s gefertigt, das Teil der Sicherheit­sausstattu­ng ist, zu der auch ein Panic-Room beim Schlafzimm­er gehört. Vermittelt wird das Penthouse über Engel & Völkers Berlin Mitte um 6,95 Millionen Euro. (sma)

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