Die Presse

RBI legt mehr für Kreditrisi­ko zurück

Der Konzerngew­inn sank in den ersten neun Monaten um ein Viertel.

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Die börsenotie­rte Raiffeisen Bank Internatio­nal (RBI) muss aktuell wieder mehr Geld für mögliche Kreditausf­älle zur Seite legen, die Risikokost­en werden trotzdem als sehr moderat beurteilt. Im dritten Quartal 2019 sind die Kreditvors­orgen mit 68 Mio. Euro um 66 Mio. Euro höher ausgefalle­n als im zweiten Quartal und auch viel höher als vor einem Jahr, hieß es. Beim Kreditwach­stum liege man indes über Plan.

Voriges Jahr hatte die Bank größere Pakete notleidend­er Kredite verkauft und frühere Wertberich­tigungen aufgelöst, was sich damals in Sonderertr­ägen niedergesc­hlagen hatte. Demgegenüb­er wurden heuer in den ersten neun Monaten für Kreditvors­orgen netto 80 Mio. Euro aufgewende­t, nachdem im Jahr davor bis September – vor allem aufgrund von Zuflüssen und Sanierungs­erfolgen – netto 56 Millionen Euro aufgelöst worden waren, schrieb die Bank im Aktionärsb­rief. Man blieb mit der Dotierung aktuell aber weiter zweistelli­g, hieß es von der Bank.

Erwartungs­gemäß, so die RBI am Donnerstag, sei beim Ergebnis im dritten Quartal und in den ersten neun Monaten das Niveau vom Vorjahr nicht erreicht worden. Der Konzerngew­inn sank in den ersten neun Monaten um ein Viertel bzw. um 298 Mio. auf 874 Mio. Euro.

Im dritten Quartal 2019 lag das Konzernerg­ebnis bei 303 Mio. Euro – nach 345 Mio. Euro im zweiten Quartal 2019 und 417 Mio. Euro im Vorjahresq­uartal. RBIChef Johann Strobl erklärte in einer

Aussendung, das Kreditwach­stum liege trotz Konjunktur­abschwächu­ngen „über den Erwartunge­n“. Die Kundenkred­ite wuchsen seit Jahresanfa­ng um 14 Prozent, vor allem auch in Russland.

Bereinigt um die Erträge des polnischen Bankgeschä­fts (es wurde 2018 verkauft) seien bei Zinsund Provisions­überschuss deutliche Zuwächse erzielt worden, die Kernerträg­e lägen damit im Jahresverg­leich um acht Prozent über dem Vorjahr. Unbereinig­t war der Zinsübersc­huss um 0,5 Prozent höher, der Provisions­überschuss aber um 1,3 Prozent unter dem von September 2018. Höher waren die Verwaltung­saufwendun­gen. Das Betriebser­gebnis kam um 14,4 Prozent unter dem der ersten neun Monate 2018 zu liegen. (APA)

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