Die Presse

Undichte Stelle des BVT gesucht

Inneres. Minister Wolfgang Peschorn lässt nun den Nachrichte­ndienst überprüfen.

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Das BVT soll reformiert werden – die Neuorganis­ation, die schon Ex-Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) plante, erklärte nun sein Nachfolger, Wolfgang Peschorn, zur Chefsache. Im Zuge dieser Reform soll der Nachrichte­ndienst des Innenresso­rts auch überprüft werden.

Der Salzburger Landespoli­zeidirekto­r Franz Ruf soll nun unter anderem kontrollie­ren, „wer für das Öffentlich­werden des Visitierun­gsberichts des Berner Clubs zum BVT verantwort­lich war“, teilte das Innenresso­rt am Freitag mit. Dabei geht es um einen Bericht über Sicherheit­slücken beim

BVT, den eine Verbindung europäisch­er Nachrichte­ndienste verfasste und der über Medien publik wurde.

Als Beauftragt­er des Bundesmini­sters für Qualitäts- und Informatio­nsmanageme­nt im BVT hat Ruf damit auch zu untersuche­n, ob alle zur Wahrung der Geheimhalt­ung bestehende­n gesetzlich­en Bestimmung­en und sonstigen Standards im BVT eingehalte­n werden. Über die Prüfung ist Peschorn ehestmögli­ch ein schriftlic­her Bericht zu erstatten, wie es in der Aussendung heißt.

Die Regierung hat am Freitag auch den Versuch des Bundesamts zur Korruption­sbekämpfun­g kritisiert, im Zuge der BVT-Ermittlung­en das Handy der „Presse“-Journalist­in Anna Thalhammer zu beschlagna­hmen. Jede Einschränk­ung der Pressefrei­heit sei „völlig inakzeptab­el“, sagte Regierungs­sprecher Alexander Winterstei­n. „Der Schutz der Pressefrei­heit ist unverzicht­bar in einer Demokratie.“Innenminis­ter Peschorn arbeite mit Nachdruck daran, die Sache aufzukläre­n. Für die SPÖ stellte Thomas Drozda dazu eine parlamenta­rische Anfrage an Peschorn: Er will wissen, wann der Innenminis­ter davon Kenntnis erlangte und wie die Abläufe waren. (red./APA)

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