Bäume statt Parkplätze: Neubau bewirbt Garagen
Verkehr. Anrainer sollen ihre Autos nicht mehr auf der Straße abstellen – so soll mehr Grünraum entstehen.
U-Bahn-Vorarbeiten, kühle Meile Zieglergasse: Es tut sich viel in Neubau – 2020 noch mehr, wenn die U-Bahn-Bauarbeiten voll beginnen, die Neubaugasse zur Begegnungszone umgestaltet und im Jahr darauf das Leiner-Haus zum KaDeWe umgebaut wird.
500 bis 600 Pkw-Stellplätze (von derzeit 4825) werden dann im siebenten Bezirk teils für mehrere Jahre wegfallen, die Parkplatzsuche dürfte deutlich mühsamer werden, als sie es ohnehin schon ist – im Schnitt sucht man im Siebenten, wie eine vom Bezirk beauftragte Studie zeigt, 20 Minuten lang nach einem freien Parkplatz.
Der grüne Bezirksvorsteher Markus Reiter will die Bewohner nun dazu bringen, ihre Autos überhaupt gar nicht mehr auf der Straße zu parken. Vielmehr sollen sie die bestehenden Garagen im Bezirk nutzen, immerhin, so Reiter, gebe es in Neubau „einen eklatanten Überschuss an Garagenplätzen“. Reiter hat mit mehreren
Garagenbetreibern (Wipark, Apcoa etc.) eine Vereinbarung getroffen, diese stellen nun Bezirksbewohnern insgesamt 750 Garagenplätze zu günstigeren Preisen als regulär (maximal 100 Euro im Monat) zur Verfügung. In den nächsten Tagen werden alle Bezirksbewohner – 51 % der Haushalte in Neubau besitzen einen Pkw – von Reiter per Brief über das Angebot informiert.
Die Verlagerung der Autos in Garagen ist zwar als Übergangslösung für die nächsten, baustellenintensiven Jahre gedacht. Reiter möchte die parkenden Autos aber generell von der Straße wegbekommen: Viele Stellplätze werden sowieso wegfallen, weil an ihrer Stelle Bäume (100 in den nächsten Jahren) und andere Maßnahmen gegen Hitzetage entstehen – nach der Zieglergasse werden auch die Neubau- und Zollergasse zu „kühlen Meilen“und Begegnungszonen umgestaltet. (mpm)