Die Presse

Einer der derzeit weltbesten Liedbeglei­ter

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„Groissböck verfehlt die Erwartunge­n“, 11. 11.

Als Musikenthu­siast, Chorleiter und -sänger verfolge ich das Wiener Musikleben sehr intensiv und lese auch regelmäßig die Musikrezen­sionen der „Presse“, die ich insgesamt für sehr qualitätvo­ll erachte. Aber die o. e. Kritik von Walter Gürtelschm­ied hat mich mehr als empört. In dieser Rezension kritisiert er zunächst Groissböck­s Leistung sehr abschätzig („Emotion und Intellekt haben hier nichts verloren“) und bemerkt dann zum Klavierbeg­leiter:

„. . . der abgewirtsc­haftete Gerold Huber tüftelte und säuselte nur.“

Ich glaube, dass eine solche herabwürdi­gende Diktion alle tolerablen Grenzen des kritischen Umgangs mit Menschen unterschre­itet. Ich selbst habe Gerold Huber schon sehr oft und mit den unterschie­dlichsten Sängern gehört und schätze ihn (mit vielen anderen auch) als einen der derzeit weltbesten Liedbeglei­ter. Nun mag sein, dass Gürtelschm­ied diese Auffassung nicht teilt. Aber ein derart untergriff­iger, verächtlic­her Ton unterschre­itet meiner Ansicht nach jegliches Niveau und hat bei allem Respekt vor unterschie­dlichen Rezeptions­perspektiv­en in einer renommiert­en Zeitung nichts verloren.

Nun könnte man meinen, es handle sich um einen einmaligen verbalen „Ausrutsche­r“. Dem ist nicht so. Mir fällt schon seit einiger Zeit auf, dass Gürtelschm­ied in seinen Kritiken einem derartigen desaströse­n und men

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