Trotz Mehreinnahmen mehr Verlust
Vapiano. Die Restaurantkette kommt mit der Sanierung voran, verfehlt aber die Jahresprognose.
Trotz weiter hoher Verluste sieht die deutsche Restaurantkette Vapiano erste Fortschritte auf ihrem Sanierungskurs. Jeder Gast habe in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Schnitt um fünf Prozent mehr Geld ausgegeben als zuvor, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Damit lag der sogenannte Durchschnittsbon pro Besuch bei mehr als zwölf Euro. Zudem sank der Materialaufwand, unter anderem wegen einer abgespeckten Menükarte.
Trotzdem musste die Firma in den ersten drei Quartalen einen Verlust von 46,1 Mio. Euro hinnehmen und damit deutlich mehr als vor einem Jahr (minus 29,4 Mio.
Euro). Wenig erfreulich ist auch der Blick auf die Umsatzentwicklung: Die Erlöse stiegen zwar kräftig auf knapp 300 Mio. Euro, das lag aber an Neueröffnungen. Auf gleicher Fläche gab es hingegen erneut herbe Einbußen von minus 4,2 Prozent. Damit verfehlt die Firma bisher knapp ihre Prognose für das Gesamtjahr 2019, derzufolge der Like-for-Like-Umsatz um zwei bis vier Prozent sinken soll.
In Österreich machte Vapiano zuletzt einen Verlust. Der Jahresfehlbetrag der österreichischen Vapiano Restaurant-Betriebs- und -Beteiligungs-GmbH belief sich 2018 auf 1,4 Mio. Euro, geht aus dem Mitte Oktober veröffentlichten Jahresabschluss hervor. Über mehrere Jahre ist ein Bilanzverlust von 6,9 Mio. Euro entstanden.
Vapiano-Chefin Vanessa Hall gab sich am Mittwoch aber optimistisch, sie bestätigte ihre zuvor ausgegebenen Jahresziele. Das Geschäft sei zuletzt im Rahmen ihrer Erwartungen verlaufen, erklärte sie und verwies auf den vom Vorstand entwickelten Umstrukturierungsplan. Tatsächlich hat sich das Geschäft zuletzt stabilisiert - betrachtet man nur das dritte Quartal, lag der Verlust in etwa gleich hoch wie zuvor.
Vapiano betreibt weltweit 235 Restaurants, 80 davon in Deutschland und 17 in Österreich. (APA)