Kapsch halbiert Gewinn
Kündigung Deutschlands belastet.
Der Mautsystemanbieter Kapsch TrafficCom hat im ersten Halbjahr 2019/20 seinen operativen Gewinn (Ebit) auf 8,8 Mio. Euro halbiert. Grund ist eine Abschreibung in Höhe von 4,2 Mio. Euro, weil Deutschland den PkwMautvertrag, der nur ausländische Pkw-Halter zur Kasse gebeten hätte, gekündigt hatte. Eine Klage Österreichs beim EuGH hatte das Unterfangen im Juni 2018 gestoppt. Auch für ein Projekt in Tschechien wurden 0,9 Mio. Euro für Abfertigungen der Mitarbeiter rückgestellt. Dort läuft der Vertrag im dritten Quartal aus.
Ohne diese Einmaleffekte hätte das Ebit 13,9 Mio. Euro betragen – immer noch klar unter dem Vorjahreswert von 17,8 Mio. Euro. Unterm Strich sackte das Periodenergebnis um rund 70 Prozent auf 2,3 Mio. Euro ein. Allerdings stieg der Umsatz um sieben Prozent auf 359,2 Mio. Euro. „Wie schon in den vergangenen Geschäftsjahren müssen wir auch heuer von einem durchwachsenen ersten Halbjahr sprechen“, sagte Georg Kapsch, Vorstandsvorsitzender von Kapsch TrafficCom. „Während die Umsatzentwicklung durchaus positiv war, enttäuschte die Profitabilität. Bei genauerem Hinsehen gibt es zwar gute Gründe für den Gewinnrückgang, sodass ich absolut nicht besorgt bin; zufrieden bin ich aber auch nicht.“
Der Wiener Konzern verweist auf Wachstumsinvestitionen. Diese würden in Form von Materialund Personalaufwand die Profitabilität belasten. (mad/ag.)