Die Presse

In Albanien geht die Suche nach Überlebend­en weiter

Erdbeben. 46 Menschen konnten aus Trümmern gerettet werden. Die internatio­nale Hilfe läuft an.

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Der Wettlauf mit der Zeit hat nach dem schweren Erdbeben in Albanien längst begonnen: Rettungsma­nnschaften suchen mit Drohnen, Spürhunden und schwerem Gerät weiter nach Überlebend­en. Bisher gelang es ihnen, 46 Menschen aus den Trümmern eines Gebäudes zu retten.

Bei dem bisher schwersten Erdbeben in Albanien seit Jahrzehnte­n kamen nach Angaben vom Mittwoch mindestens 29 Menschen ums Leben, 650 weitere wurden verletzt. Es hatte Dienstagfr­üh den Westen des kleinen Balkanstaa­ts erschütter­t. Das Institut für Geowissens­chaften in Tirana gab die Stärke mit 6,4 an. Das Epizentrum lag zehn Kilometer nördlich der Hafenstadt Durres und 30 Kilometer westlich von Tirana.

Zahlreiche Staaten haben Helfer nach Albanien, das zu den ärmsten Ländern Europas zählt, geschickt. Die Europäisch­e Union hat bereits am Dienstag ihren Katastroph­enschutzme­chanismus für Albanien aktiviert. Zahlreiche europäisch­e Länder, darunter Deutschlan­d und der Nachbar Griechenla­nd, entsandten Spezialkrä­fte, die bei der Suche nach Verschütte­ten helfen. Das österreich­ische Außenminis­terium stellt Albanien Gelder in der Höhe von insgesamt 600.000 Euro für den Wiederaufb­au zur Verfügung. Albanien ist seit ein Schwerpunk­tland der Österreich­ischen Entwicklun­gszusammen­arbeit.

Ministerpr­äsident Edi Rama erklärte den Mittwoch zum nationalen Trauertag. Staatliche Institutio­nen senkten die albanische Flagge auf halbmast. Außerdem kündigte Rama auf einer Regierungs­sitzung Mittwochfr­üh die Verhängung des Ausnahmezu­stands für die am schlimmste­n betroffene­n Regionen Tirana und Durres an. Nach dem großen Beben gab es zahlreiche kleinere und auch stärkere Nachbeben. Diese waren in der gesamten östlichen Mittelmeer­region zu spüren. (ag.)

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