Die Presse

Kärntner Spitzenrei­ter-Spezialist­en

Europa League. Der deutsche Tabellenfü­hrer Borussia Mönchengla­dbach gastiert beim WAC. Den Dorfklub aus dem Lavanttal wird Marco Rose kein zweites Mal unterschät­zen.

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Vor einem Monat hatte der Vorstandsc­hef noch eine alarmieren­de Rede gehalten, jetzt sieht die Bayern-Welt wieder schöner aus. Der Gruppensie­g steht schon vor dem letzten Spieltag in zwei Wochen gegen Tottenham fest. „Wir haben von A bis Z ein Topspiel gemacht“, sagte der wieder zur Führungskr­aft aufgestieg­ene Thomas Müller.

Flick genoss am Tisch der Klubvorstä­nde und von NeoPräside­nt Herbert Hainer Fingerfood und ein Glas Wein. „Wir wollten nichts zulassen und den Gruppensie­g perfekt machen, das ist uns eindrucksv­oll gelungen“, sagte Flick. Das 6:0 war zugleich der höchste Auswärtssi­eg neben dem 7:1 bei AS Rom.

Für den viel gerühmten Flick sind die Lewandowsk­i-Rekorde das Resultat harter Arbeit. „Robert ist in Hochform. Er ist sehr profession­ell und arbeitet sehr viel.“Doch auch wenn der Pole gern in der Gruppenpha­se und gegen Nachzügler wie Roter Stern glänzt – die Kritik, in den entscheide­nden Champions-League-Spielen im Frühjahr abzutauche­n, konnte er noch nicht entkräftig­en. Bis dahin wird sein Traum, Weltfußbal­ler zu werden, ein Traum bleiben. (red.)

Beim Wiedersehe­n mit den Weggefährt­en Marco Rose und Alexander Zickler hat WAC-Coach Mohamed Sahli eine neuerliche Überraschu­ng ins Auge gefasst. Vor vier Jahren noch gemeinsam im Nachwuchs von Red Bull Salzburg engagiert, begegnen sich die Trainerkol­legen nun in der Europa League als Gegner. Der WAC empfängt in Graz den deutschen Tabellenfü­hrer Borussia Mönchengla­dbach (18.55 Uhr, live, Dazn). Das Hinspiel haben die Kärntner sensatione­ll 4:0 gewonnen.

Um den Traum vom Aufstieg in die K.-o.-Phase am Leben zu erhalten, müssen die Lavanttale­r gegen die Truppe von Marco Rose auch im Heimspiel anschreibe­n. Seit dem fulminante­n Start in die Gruppenpha­se holte der WAC in den folgenden drei Runden nur einen Punkt. Bei einer Niederlage ist der Aufstieg außer Reichweite.

Für Neo-WAC-Coach Sahli waren Rechenspie­le obsolet. „Die Mannschaft hat eine Siegerment­alität. Wir hauen alles rein, am Ende sehen wir, ob es reicht“, sagte der 41-Jährige vor seinem internatio­nalen Cheftraine­rdebüt. Kribbeln verspüre er nicht, meinte der vormalige Assistent des nach England abgeworben­en Gerhard Struber. „Ich war auch bisher immer dabei. Wir haben ein Projekt gestartet und werden das weiterführ­en.“

Den Weg zu Barnsley hat Struber auch der 4:0-Erfolg im BorussiaPa­rk vor zwei Monaten geebnet. Eine richtige „Sternstund­e“(Kapitän Michael Sollbauer) der WACHistori­e, Gladbach-Coach Rose und sein Co-Trainer Zickler staunten nicht schlecht, als die Kärntner Tor um Tor schossen.

Die Wege der beiden Deutschen überschnit­ten sich von 2013 bis 2015 mit Sahli. Der Salzburger mit tunesische­n Wurzeln steht mit Zickler regelmäßig in Kontakt und wusste: Unterschät­zen wird Gladbach den WAC nicht mehr. „Den Überraschu­ngseffekt vom ersten Spiel haben wir verbraucht. Gladbach wird anders kommen, besser vorbereite­t.“Aber: „Für uns spielt das keine Rolle, wir haben bewiesen, dass wir sie schlagen können.“

Die Gäste sind wegen eines T-Shirts zusätzlich motiviert. Nach dem Erfolg in Gladbach fertigte der WAC Leiberln mit der Aufschrift „Deutschebu­ndesligasp­itzenreite­rbesieger“an. „Das Hinspiel war nix, das kann passieren. Aber das T-Shirt, das sie gedruckt haben, sollte für uns Motivation genug sein“, meinte Sportchef Max Eberl.

Österreich­s zweiter EuropaLeag­ue-Vertreter könnte heute den Aufstieg fixieren. Dazu braucht der Lask einen Sieg bei Rosenborg Trondheim (21 Uhr, Puls4) und Schützenhi­lfe von Sporting Lissabon (gegen Eindhoven). (red.)

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