Die Presse

RHI Magnesita investiert 40 Mio. Euro in Ti

Rohstoff. Künftig wird hier Dolomit für den gesamten europäisch­en Markt abgebaut. Und unterirdis­ch transporti­ert.

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Der in London und Wien börsenotie­rte Feuerfest-Konzern RHI Magnesita investiert in seinen Standort in Hochfilzen in Tirol gut 40 Mio. Euro – und zwar in die Errichtung des Dolomite Resource Center Europe. In Hochfilzen nämlich soll künftig Dolomit für den gesamten europäisch­en Markt abgebaut, weitervera­rbeitet und per Bahn zu Schwesterw­erken nach Frankreich transporti­ert werden.

Schon bisher habe RHI Magnesita in Hochfilzen, am nahe gelegenen Schipfl, Rohstoffe abgebaut. Der Schwerpunk­t sei bisher allerdings nicht auf Dolomit gelegen, teilte das Unternehme­n am

Donnerstag mit. Probebohru­ngen und Gesteinsan­alysen hätten jedoch die hohe Qualität des Hochfilzen­er Dolomits aufgezeigt, was der Ausschlag dafür gewesen sei, ab 2021 diesen Rohstoff verstärkt abzubauen.

Der Großteil der Investitio­n, nämlich rund 40 Mio. Euro, fließt in die Errichtung eines hochmodern­en Drehrohrof­ens. Mit dessen Hilfe wird der abgebaute und zerkleiner­te Dolomit bei 1800 Grad Celsius gebrannt. Dieser Prozess macht den Rohstoff zu einem feuerfeste­n Produkt namens Sinterdolo­mit. Ab 2021 sollen 100.000 Tonnen Sinterdolo­mit pro Jahr in Hochfilzen produziert und anschließe­nd nach Frankreich in die Schwesterw­erke in Flaumont und Valencienn­e transporti­ert und weitervera­rbeitet werden.

Weitere 1,3 Mio. Euro will RHI Magnesita in die Umrüstung des Transports von der Straße (Lkw) auf Schiene investiere­n. „Dieser Schritt in Richtung Nachhaltig­keit soll auch zeigen, dass wir Verantwort­ung für die Gemeinden übernehmen, in denen wir angesiedel­t sind“, sagte Herbert Cordt, Chairman von RHI Magnesita. Aber nicht nur der Transport per Bahn von Tirol nach Frankreich soll zur Reduktion des Schwerverk­ehrs beitragen, sondern auch der Transport des Rohstoffs vom Abbauort am Schipfl ins Werk nach Holzfilzen. Dieser soll künftig nämlich unterirdis­ch durch einen rund einen Kilometer langen Förderstol­len erfolgen.

Cordt, Tirols Landeshaup­tmann Günther Platter (ÖVP) und der französisc­he Botschafte­r, Franc¸ois Saint-Paul, gaben am Donnerstag beim Spatenstic­h am Werksgelän­de in Hochfilzen den Startschus­s für das Investitio­nsprojekt. Platter betonte dabei die Bedeutung des

Projekts für den Wirtschaft­sstandort Tirol. „Es freut mich, dass sich RHI Magnesita entschloss­en hat, eine derart große Investitio­n in Tirol zu planen. Immer wieder hört und liest man von der Abwanderun­g großer Unternehme­n. Daher ist es beachtlich, dass RHI Magnesita ein so deutliches Zeichen für die Standortsi­cherung in Tirol abgibt“, so der Landeshaup­tmann.

RHI Magnesita ist eigenen Angaben zufolge der Weltmarktf­ührer bei hochwertig­en Feuerfestp­rodukten, -systemen und -servicelei­stungen. Der Konzern beschäftig­t rund 14.000 Mitarbeite­r in 35 Produktion­swerken und rund 70 Vertriebss­tandorten. (APA/est)

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