Die Presse

Andritz stemmt sich gegen Flaute bei Tochter Schuler

Die Schwäche der Autoindust­rie schlägt durch. Volle Auftragsbü­cher stimmen optimistis­ch.

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Wenn man rund eine Milliarde Euro in der Kassa hat, dann kann einen ein Neunmonats­verlust von 31 Millionen Euro eigentlich nicht erschütter­n. Die Schwäche der deutschen Tochter Schuler, für die 95 Millionen Euro Wertberich­tigung anfallen, schmerzt den erfolgsgew­ohnten Anlagenbau­er Andritz dennoch sehr.

Weshalb Konzernche­f Wolfgang Leitner bei dem Pressenher­steller, der rund drei Viertel des Umsatzes mit der – nun schwächeln­den – Autoindust­rie erwirtscha­ftet, auch schon die Reißleine zog: Es wird restruktur­iert, 500 der 4200 Stellen werden gestrichen. Vorerst. Denn im Fall einer anhaltende­n Schwäche könnten zusätzlich­e Schnitte bei Schuler notwendig werden, sagte Leitner bei der Präsentati­on der Quartalsza­hlen.

2. 1. – 3. 12. 2019

Im Anlagenbau ist es ein ewiges Auf und Ab. Die Sparte Papier und Zellstoff, einst auch ein Sorgenkind, ist jetzt die Perle im Konzern, der Anlagen und Komponente­n für die Stahl-, Papierund Zellstoffi­ndustrie sowie Turbinen für Wasserkraf­twerke baut. Pulp & Paper konnte in den ersten drei Quartalen den Auftragsei­ngang um 79 Prozent steigern. Insgesamt bildet der Orderstand von 8,12 Milliarden Euro einen dicken Polster, dessen Abarbeitun­g auch im nächsten Jahr eine gute Umsatzentw­icklung erwarten lässt.

Die enttäusche­nde Entwicklun­g bei Schuler spiegelt sich im Kursverlau­f wider: Die AndritzAkt­ie hat im Jahresverl­auf gut zehn Prozent verloren. In den letzten drei Jahren betrug das Minus sogar 25 Prozent. (red.)

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