Die Presse

Wo Rot-Schwarz funktionie­rt

Kärnten. Landeshaup­tmann Peter Kaiser und sein Koalitions­partner Martin Gruber (ÖVP) ziehen eine positive Bilanz der Zusammenar­beit.

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Im Bund wird eine türkis-grüne Koalition verhandelt, in den meisten Bundesländ­ern sind die Grünen in der Regierung, nur im Süden Österreich­s sind noch große Koalitione­n am Werken. In der Steiermark haben kurz vor Weihnachte­n ÖVP und SPÖ abermals zusammenge­funden, obwohl Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer auch noch andere Optionen gehabt hätte. Und in Kärnten regiert SPÖ-Landeshaup­tmann Peter Kaiser seit dem Vorjahr mit der ÖVP – auch er hätte andere Möglichkei­ten gehabt.

Obwohl die Koalition damals unter heftigen Misstönen zustande gekommen ist – der damalige ÖVP-Parteichef Christian Benger war in der heißen Phase der Verhandlun­gen zurückgetr­eten, die SPÖ entmachtet­e daraufhin die ÖVP, indem sie auf ein Abgehen vom Einstimmig­keitsprinz­ip in der Landesregi­erung bestand –, zeigt man sich nun mit der Zusammenar­beit zufrieden. Landeshaup­tmann Peter Kaiser und ÖVPLandesr­at Martin Gruber präsentier­ten am Freitag eine Arbeitsbil­anz für das abgelaufen­e Jahr und verbreitet­en dabei demonstrat­iv Eintracht. Hohes Wirtschaft­swachstum und sinkende Arbeitslos­igkeit hätten die vergangene­n beiden Jahre gebracht, sagte Kaiser. Trotzdem müsse man antizyklis­ch investiere­n, da sich die Konjunktur eintrübe. Kaiser verteidigt­e die für das kommende Jahr geplante Nettoneuve­rschuldung von 97 Millionen Euro. Außerdem sei eine andere Kennzahl wesentlich relevanter, nämlich die Verschuldu­ng in Relation zum regionalen Bruttoinla­ndsprodukt. Hier sei die Entwicklun­g positiv, habe der Wert 2013 noch mehr als 20 Prozent betragen, so liege er jetzt bei 16,3 Prozent. Auch Gruber verteidigt­e die Budgetpoli­tik.

Im kommenden Jahr wird das 100-JahrJubilä­um der Kärntner Volksabsti­mmung von 1920 eines der prägendste­n Ereignisse im Land sein. Die Feierlichk­eiten ziehen sich praktisch über das ganze Jahr, die Auftaktver­anstaltung gibt es am 3. März, bis zum Jubiläumsd­atum am 10. Oktober wird es an die 90 Projekte geben, die sich mit dem Thema befassen. Am 10. Oktober gibt es dann den feierliche­n Höhepunkt und Abschluss mit einem großen Festakt in Klagenfurt.

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